„Der Mensch ist wie ein Pilz: Schützt man ihn vor dem Regen, kann er nicht wachsen und sich entwickeln.“ [Pavel Kosorin]
Heute schreibe ich für euch, einiges über Heilpilze und Mykotherapie. Was die Heilpilze oder auch Vitalpilze alles können, wo sie eingesetzt werden, was zu beachten ist und woher sie kommen. Wir starten von Hinten: Woher sie kommen.
Im 18. Jahrhundert wurde die Wissenschaft der Pilze als Mykologie benannt. Von daher leitet sich auch der Begriff Mykotherapie ab. Das Ziel der Mykotherapie ist es generell, die Gesundheit und somit die Selbstheilungskraft zu fördern. Dazu werden (in der Mykotherapie) die pulverisierten Pilze eingenommen. Wobei die meisten Firmen nur die Frucht des Pilzes pulverisieren oder mit Auszügen arbeiten, gibt es nur eine Hand voll Firmen Weltweit, die das Pilzpulver vom ganzen Pilz gewinnen (zur Pilz-Anatomie später). Ich bevorzuge aus logischer und auch aus traditionell chinesischer Medizin, die Pilzpulver aus ganzen Pilzen. Pilze sind übrigens keine Pflanzen. Auch keine Tiere, dies ist ja klar. Pilze sind tatsächlich eine eigene Spezies und sind uns näher als Pflanzen!
Es
gibt ungefähr 1 500 000 Arten und davon sind nur etwa 50 giftig und
etwa 700 Arten können gegessen werden. Gleichzeitig sind nur ca.
10% der bekannten Pilzarten erforscht.
Sie bilden, für uns meist
unsichtbar, ein riesengrosses Netzwerk unter der Erde. Man kann es
sich vorstellen wie Spinnweben die unterirdisch alles durchwachsen.
Genau diese „Spinnweben“ sind die Pilze selbst. Wir denken
i.d.R., dass der Pilz den wir sehen, der Teil ist welches wir auf
Bäumen oder Baumstümpfen, an Wänden oder aus dem Boden ragend
sehen. Doch das Teil welches wir „Pilz“ nennen ist nur die Frucht
des Pilzes und stellt ein sehr, sehr kleiner Teil des eigentlichen
Pilzes dar. Pilzanatomie in Kürze: Spinnweben unter der Erde oder im
z.B. Holz/ Wirt des Pilzes = Pilz. Pilzförmiges sichtbares Teil
welches wir Pilz nennen: Frucht des Pilzes. Also wie bei einem Baum.
Zum Beispiel, wenn wir einen Apfelbaum haben sind Äpfel seine
Früchte.
Es gibt bereits Forscher die herausgefunden haben, dass die Pilze über diese „Spinnweben“ sogar kommunizieren können, es wird verglichen mit dem Internet- also ein Pilze-Internet. So können die Pilze weltweit miteinander kommunizieren! Eine verbundene Sache also! Ausserdem sind Pilze auch enorm gute Filter. So nehmen sie wie Schwämme Schadstoffe in sich auf und filtern so die Umgebung. Gerade deswegen ist für die Pilzheilkunde wichtig wo der Pilz gewachsen ist bzw. Ob er gezüchtet wurde. Schliesslich nehmen wir mit dem Pilz auch all das auf, was dieser in sich aufgenommen hat und seine Umgebung zu filtern. Ich bevorzuge genau deshalb gezüchtete Pilze. Schliesslich möchten wir ja nicht unsere Tiere durch kontaminierte Pilze mit Schadstoffen belasten. „Made in China“ Lehne ich also absolut ab, da dort eine generelle Belastung der Luft vorherrschen und die Pilzprodukte auch China meistens aus den Städten Chinas kommen, also absolut ungünstig!
Schimmel sind auch Pilze und es gibt verschiedene Schimmelpilze. Einige Schimmelpilze werden auch in der Futter- und Nahrungsmittelindustrie verwenden um zu konservieren oder Geschmäcker zu kreieren. Auch unser Körper lebt mit Pilzen in symbiose. So haben wir auf unserer Haut und auch im Darm Pilze die zu uns gehören. Solange alles im Mass ausbalanciert ist sind diese Pilze auch gut für uns, erst wenn unser Immunsystem sinkt und deswegen Pilze sich zu stark vermehren, können diese zu einem Pilzproblem führen.
Was
sollen Katzen und Hunde mit Pilzen?
Nun, unsere pelzigen
Haustiere sind auch Säugetiere wie wir, heisst auch sie können von
der gesund erhaltenden Wirkung und der Immunsystem unterstützenden
Zusammensetzung der Pilze profitieren. Die Grundlage vieler
Arzneimittel, die wir kennen und täglich in Unmengen genutzt werden,
sind Pilze. Penicillin ist davon wohl das berühmteste Pilzprodukt.
Doch auch in der Krebstherapie gibt es Präparate die auf Pilzen
basieren. Z.B.: Krestin und Lentinan.
Apropos
Krebstherapie, denn genau jetzt wird es spannend: Drei Viertel der
Asiatischen Bevölkerung setzen neben der Schulmedizinischen Therapie
auch alternative Ansätze an und davon sogar zwei Drittel via
Heilpilze! In Japan sind es übrigens sogar 90% die mit sogenannten
Medizinalpilzen/ Heilpilzen arbeiten. Wenn es beim Menschen wirkt
wieso dann nicht auch bei unseren Haustieren?
Genau dieser Gedanke
haben sich auch andere Therapeuten und auch Wissenschaftler gefragt
und so gibt es Heute mehrere Firmen und Forscher die, die Heil- oder
auch Medizinalpilze erforschen für Mensch und Tier.
Seit Jahrzehnten wird also auch bei Tieren die Mykotherapie erfolgreich durch ausgebildete Mykotherapeut*innen eingesetzt. Gerade in der Krebstherapie kann die Mykotherapie Hilfe bieten zu den schulmedizinischen Anwendungen dazu oder wenn die Schulmedizin das Tier aufgegeben hat, mannchmal noch einige Wunder bewirken. Spannenderweise werden die Lehren der Jahrtausend alten TCM betreffend Heilpilzen immer wieder durch die westlichen Forschungen bestätigt. So gibt es Pilze die eine Kortisolähnliche Wirkung haben - jedoch ohne die Nebenwirkungen eines isolierten Kortisolpräparates! Es gibt Pilze die als Schmerzmittel eingesetzt werden können und einen der sogar so stark blutverdünnend wirkt, dass er bei Blutverdünnern Kontraindiziert ist. Die bekannten Heilpilze haben alle eine Fülle an B-Vitaminen, diese wirken sich sehr positiv auf unser gesamtes System aus!
Neben ganzen Pilzen werden teilweise auch Extrakte von Pilzen entnommen. Doch ein Extrakt ist immer nur ein Auszug des ganzen Pilzes. Dieser wirkt also nie so auf allen Ebenen, wie ein Produkt des ganzen Pilzes. Gerade in der TCM – Traditionelle Chinesische Medizin wird gerne mit Heilpilzen aus ganzem Pilz gearbeitet. Diese werden i.d.R. Zu Pulver verarbeitet und so oder in Kapselform Katze/ Hund mit dem Futter gegeben.
Das Anwendungsgebiet der Heilpilze ist sehr vielseitig. Allgemein sind die Zusammensetzungen der Pilze Immunsystem stärkend und können deswegen bei nahezu jedem Thema unterstützend wirken. Gerade wegen ihrer Wirkung sollte aber eben auch eine Fachperson, also eine Mykotherapeut*in konsultiert werden um den passenden Pilz zu wählen und diesen oder die Pilzmischungen individuell und gezielt einsetzten zu können. Es gibt ca. 100 Heilpilze und von denen werden gerundet 20 regelmässig bei Katzen und Hunden angewendet.
20 Pilzarten
klingen nach wenig, doch da jeder Pilz für sich ein breites
Wirkungsspektrum hat wegen der enormen Fülle an Inhaltsstoffen, ist
die Wahl des richtigen Heilpilzes für das entsprechende Problem sehr
individuell. Als Mykotherapeut achte ich nicht nur auf die
offensichtlichen Symptome und Problematiken des Tieres vor mir,
sondern auch auf seinen Ernährungszustand, Umgebung, psychische und
mentale Gesundheit und auf den Charakter des Tieres. Erst wenn die
Pilze auf all diese Komponenten passen, weiss ich, diese Pilzmischung
oder dieser Einzelpilz passt zu diesem Tier und seinem Lebens- und
Körpersystem. Manchmal muss auch die Ernährung angepasst werden,
damit die Pilze ideal wirken können, da gerade in hoch
verarbeitenden Futter viele wichtige Bausteine fehlen, damit der
Körper überhaupt Nährstoffe ideal aufnehmen kann. Dazu habe ich
auch schon andere Texte geschrieben.
Linksammlung:
- Gesundheitsprophylaxe Ernährung
- Enzyme
- Zucker in Futtermitteln
- Lungenfunktion verbessern durch Ballaststoffe
Zudem gehört zu der ganzheitlichen, traditionell chinesischen Therapie immer eine Ernährungsanpassung bzw. Vorherige Analyse der Ernährung. Denn die Ernährung ist und bleibt die Grundlage für alle Stoffwechselvorgänge unseres Körpers. Ohne Benzin läuft unser Motor nicht. Die TCM geht davon aus, dass körperliche Probleme einerseits durch falsche Ernährung und andererseits durch psychischen Stress verursacht wird.
Unser Körper dient lediglich als Sprachrohr unseres Seins. Ernähren wir uns suboptimal, meldet unser Körper als physisches Wesen direkt auf die falsche Fütterung. Gleichzeitig können Stress, emotionale und mentale Blockaden unseren Körper dazu zwingen, diese Blockaden in körperlichen Symptomen und Erkrankungen sichtbar zu machen. Als TCM Therapeut gehe ich also davon aus, dass jedes Medikament nur dann ideal wirken kann, wenn die Ernährung für den Organismus passt. Auch als Therapeut der westlichen Medizin, weiss ich, dass die adäquate Ernährung einen direkten Einfluss auf die Wirkung von Arzneimitteln der Natur oder Pharmaindustrie hat.
Auch können wie oben schon erwähnt Pilze Giftstoffe binden. So können sie also auch Toxine aus dem Körper lösen. Dies ist gerade in der Krebstherapie wichtig, jedoch muss auch wegen diesem Fakt eine geschulte Therapeut*in dabei sein. Schliesslich müssen diese gelösten Stoffe ja auch wieder aus dem System raus und bei Tieren die eine Chemotherapie durchleben, sind die Entgiftungsorgane gerne angeschlagen. Gleichzeitig sollen Medikamente in ihrer Wirkung auch nicht blockiert werden und teilweise gibt es wie schon genannt, Wechselwirkungen die zu beachten sind. Wer den Körper in seinem Zusammenspiel etwas versteht, merkt schnell, wie stark der Einfluss der Heilpilze aus gesamten Pulver sind. Schon wegen der Zusammensetzung dieser Pilze. Insulinsenkende, Blutzucker regulierende, Blutdruck regulierende, Hormon regulierende, Wasserhaushalt regulierende und viele andere Eigenschaften zeigen die Komplexität der Pilze an. Sowohl in Anwendung wie auch in Anwendungsgebieten.
Bei
Allergien, Arthritis, Arthose, Blasenentzündungen,
Pankreaserkrankungen, Diabetes, Hauterkrankungen, Krebs, Erkrankungen
der Geschlechtsorganen, Leber und Magen-Darmerkrankungen sowie
Nieren- und Schilddrüsenerkrankungen durfte ich während meiner
Praxistätigkeit schon mit Pilzen tolle Erfolge erzielen.
Selbst
bei Angst und psychischem Stress kommen in meiner Praxistätigkeit
immer wieder Heilpilze erfolgreich zum Einsatz. Dabei verwende ich ausschliesslich Pilzpulver vom ganzen Pilz aus kontrolierten schweizer Biozertifizierten Vital-Pilz-Zuchten. (Ausser meine ausländischen Tierbesitzer*innen, dort arbeite ich mit einer deutschen Biozertifizierten Vital-Pilz-Zucht.)
Abschliessend möchte ich noch erwähnen, dass die Akzeptanz in den meisten Fällen sehr gut ist auch bei Katzen, da viele der verwendeten Pilze süsslich schmecken.
Nun hoffe ich, ich konnte etwas Licht ins Wort „Mykotherapie“ bringen.
Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.
Schönen Start in die kommende Woche euch allen.
Jean de Carvalho
Reishi, der wohl bekannteste Vitalpilz. |
Die Akzeptanz ist auch bei Katzen gut. |
Mit Vitalpilzen zur Vitalität zurück egal in welchem Alter! |
Die richtige Balance der Heilpilze ist elementar und setzt Fachwissen voraus. |
Welpe im Topf. |
Durch individuelle Beratung, ganzheitliche Anamnese und/ oder Tierkinesiologie finde ich die passenden Heil-Pilze für dein Tier. |
Bijou wurde diese Woche schon 13 Jahre alt und dies ist ihr Geburtstagsvideo.
Auricularia, die Blutverdünnerin. |
Brücken bauen zwischen Mensch und Tier, westlichen und traditionell chinesischen Medizin sowie Schul- und Alternativmedizin. |
Hier ein Video mit Informationen für Besitzer von Hunden und Katzen in jedem Alter! Irgendwann ist hoffentlich jedes unserer Familienmitgliedern ein Senior und ein Start für eine gute Gesundheit kann jederzeit beginnen.
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