Schokolade,
wer mag sie nicht?
Jeder sagt bei der richtigen Süssigkeit nicht nein, oder?
Sowohl
Verschwörungstheorien sowie gesponserte Studien existieren über
Zucker.
Doch bei all den Wörtern und Sätzen wird oft das
einfachste übersehen: Weshalb
braucht der Organismus Zucker und woraus besteht der Zucker den wir
in Fertigprodukten zu uns nehmen?
Und
was hat das alles mit unseren Vierbeinern zu tun?
„Sollen
unsere Katzen Zucker fressen?“
Immer wider stell ich diese Frage
an Seminaren in den Raum. Jedes einzelne Mal höre ich von den
Teilnehmern im Chor ein deutliches „Nein!“.
Die Empfehlung von
Tierärzten darauf zu achten ein Futtermittel ohne Zucker zu erwerben
hört Frauchen und Herrchen in jeder 3. Praxis seit jeher.
Bei
Zucker denken wir Tierhalter immer an die Zahn- und Maulgesundheit.
Durch die weite Verbreitung des Diabetes wissen wir, das Zucker auch
andere Folgen hat.
Hast du dich nicht auch schon gefragt, weshalb
die Zahnhygiene bei den Katzen und auch Hunden in den letzten Jahren
so massiv zugenommen hat?
Ich erinnere mich an meine Beginne
in der Tiergesundheit vor knapp 11 Jahren, die Propaganda den Hunde
die Zähne mit spezieller Zahnpasta zu reinigen war gerade in aller
Munde. Als ehemaliger Zahnarzthelfer fand ich die Idee immer schon
seltsam schliesslich müssen wir Menschen die Zähne ja putzen, da
wir uns nicht mehr so ernähren wie vor Jahrhunderten und somit keine
optimale Selbstreinigung mehr stattfindet. Mein Gedanke also: „Wenn
wir unsere Tiere artgerecht ernähren, wozu braucht es denn
Zahnpasta?“. Während meiner Ausbildung zum Ernährungs- und
Gesundheitsberater für Hunde und Katzen, war für mich schnell klar,
weshalb sich die Zahnmedizinischen Fälle von unseren Fellnasen
häuften. Nicht nur der Teilweise mangelnde Fleischanteil im
Futtermittel und dessen Zusammensetzung ist ein Problem, über
welches ich bereits in diesem Blog (Link zum Beitrag) schrieb und
einging.
So wurde auch klar, dass in beinahe jedem
Futtermittel Zuckerarten enthalten sind. Ich persönlich habe selbst
noch kein Trockenfutter gesehen welches auf Süssungsmittel, egal ob
natürlich oder synthetisch, verzichtet. Klar Zucker ist nicht
grundsätzlich schlecht!
Das wissen wir alle, doch wir wissen
auch, dass es nichts in der Tiernahrung zu tun hat!
Deshalb stelle
ich nochmal folgende Frage:
Weshalb braucht der Organismus Zucker und woraus besteht der Zucker den wir in Fertigprodukten zu uns nehmen?
Zucker
ist ein Überbegriff. Es gibt verschiedene Zuckerarten und Zucker
sind Kohlenhydrate. Wobei nicht alle Kohlenhydrate gleich abgebaut
und genutzt werden im Körper. Ich gebe hier also, wie gewohnt eine
Darstellung und Erklärung mit einfachen Worten. Das Zentrum des
Kohlehydratstoffwechsel
ist die Leber. Sie speichert Glykogen welches Glucose bereit stellt
und speichert. Durch Hormone (Insulin und Glucagon) wird dieser
Stoffwechsel gesteuert. Die wichtigste Aufgabe des Stoffwechsels ist
der Abbau der Kohlenhydrate. Es entsteht dabei ein Stoff der als
Zwischenglied für viele Stoffwechselwege eine elementare Rolle
spielt. Der Fleischfresser benötigt kaum Zucker aus seiner Nahrung,
da er den nötigen Glukosebedarf aus Körpereigenen Proteinen
herstellen kann. Am Rande: der Mensch kann das auch.
Fazit:
Zucker spielt eine wichtige Rolle, jedoch ist unsere Fleischfresserin
Katze und der beste Freund Hund so gebaut, dass Zucker aus der
Nahrung nicht unbedingt überlebenswichtig ist und somit quasi eine
„Low-Carb-Diät“ ohne Probleme gefuttert werden kann.
Was
geschieht jedoch wenn das System zu viel Zucker erhält?
Zucker
führt zu einem enormen Anstieg des Blutzuckerspiegels und zum
anderen zu einem schnellen Ausstoss von Insulin. So wird der
Organismus über Dauer Insulinresistenz und das führt zu Diabetes
und behindert die Fettverbrennung. Zudem zeigen Verhaltensweisen bei
Mensch und Tier eine schnelle, starke Abhängigkeit von Zucker und
Süssungsmitteln deshalb steht die Frage ob Zucker ein Rauschmittel
ist immer wieder zur Debatte (dies sogar seit Zucker als
Nahrungsmittel eingeführt wurde-dazu gibt es spannende
Dokumentationen online).
Dazu kann ich einen Selbsttest
empfehlen, versucht mal 2 Wochen ohne Zucker und Süssungsmittel zu
leben! Absolut ohne, bedeutet auch jegliche Produkte auf Zuckermittel
zu prüfen. Als ich dies vor Jahren wagte, erschrak mich, dass es
kaum ein Lebensmittel gibt welches nicht noch gesüsst wurde...
Weshalb braucht gefrorener Spinat bitte Zucker?!
Zurück zum
Selbstexperiment: Beobachtest du, dass du gereizt bist? Überall nach
Süssem suchst? Schweissausbrüche hast? Schwindelgefühle und
Kopfschmerzen sich bemerkbar machen? Woher kennen wir diese
Symptome?...
Ganz klar macht die Menge das Gift! Etwas Glucose
in der Nahrung beim Menschen und auch beim Tier ist o.k. Doch
ständige Zuführung ist bedenklich.
Zucker die in
Fertigfuttermitteln (zu) oft vorkommen sind u.A. Fructose, Glucose,
Maltose, Saccharose. Weshalb?: Eine Fähigkeit des Zuckers ist es das
Fertigprodukt schmackhafter zu machen, also die Akzeptanz zu erhöhen,
weswegen häufig in Katzenfutter und Kleinhundefutter diese
isolierten Zucker gefunden werden.
"Fructose ist ja einfach
Fruchtzucker!" Dieser Gedanke haben die meisten, doch in
Fertigprodukten enthaltene Zucker sind stark verarbeitet worden
und/oder industriell hergestellt worden. Diese isolierten
Zuckersorten haben kaum etwas gemeinsam mit ihren natürlichen Ahnen.
Schauen wir genauer hin.
Glucose
ein Einfachzucker, der als Traubenzucker oder Dextrose in den Handel
kommt und somit auch unter diesen Namen in der Zusammensetzung
gelesen werden kann. In Früchten, Gemüsen, Vollkornprodukten und
Honig ist Glucose natürlich vorhanden. Jedoch in dem
Fertigfuttermittel also in Dosen, Trockenfutter, Leckerlis,
Ersatzmilch u.a. Für unsere Samtpfoten wird stattdessen aus
Kartoffel-, Weizen- oder Maisstärke mittels gentechnisch veränderter
Mikroorganismen Glucose gewonnen.
Fructose
ebenfalls Einfachzucker. In der Natur kommt sie in Früchten, Gemüsen
und Honig vor. Wie bereits erwähnt wird Fructose jedoch wie die
Glucose auch mit Zuhilfenahme gentechnisch veränderter
Mikroorganismen hergestellt.
Maltose,
oder auch
als Malzzucker bekannt, entsteht auf natürlichem Weg beim Keimen von
Getreide. Maltose hat einen karamelligen Geschmack weshalb es oft
Verwendung in Süsskram, Backwaren, Kindernahrung, Süssgetränken
sowie in der Tiernahrung findet. Maltose ist im Vergleich zu anderen
Zuckerarten nicht sehr süss, deshalb wird er immer mit anderen
Süssungsmitteln kombiniert oder stattdessen wieder aus Stärke und
gentechnisch veränderten Enzymen gewonnene Malzzucker gewonnen.
Saccharose ist ein Zweifachzucker, der aus Glucose und Fructose besteht. Er wird aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr raffiniert. Das, was nach der Verarbeitung übrig bleibt, ist der Rohrzucker oder Rübenzucker.
Auch Süssstoffe findet man in der Tiernahrung: Aspartam ist auch als "NutraSweet", "Canderel" oder einfach als E951 bekannt. Saccharin trägt die Bezeichnung E 954 und Sucralose E 955.
Ein
Süssstoff ist ein synthetisch hergestellter Ersatzstoff für Zucker.
Diese sind sehr süss und haben keine Kalorien. Da sie keine Kalorien
besitzen können sie nicht als Nahrung für Pilze und Bakterien
dienen. Süssstoffe haben jedoch vielerlei negative Auswirkungen auf
den Organismus.
Wir Menschen können die Verpackungen umdrehen
und die Inhaltsstoffe und Zusammensetzungen eines Produktes lesen.
Unsere Schmusetiger und Hundekumpels nicht. Deshalb fordere ich ein
weiteres mal auf:
Augen
auf beim Futtermittelkauf.
Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.
Blake als Kitten, war auch Zuckersüss |
seine Schwester |
Auch bei Kaumaterial muss aufgepasst werden. Oft ist Kaumaterial mit Zuckerstoffen überzogen. Deswegen empfehle ich frische Knochen oder Kaumaterial vom Händler meinses Vertrauens. |
Beim Futter gilt das Selbe wie bei Kaumaterial. |
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