Sonntag, 27. Juni 2021

Wie erkennst du Schmerz bei deiner Katze?!

Solange die Katze schnurrt ist alles gut. Ist alles gut?
Wie zeigen Büsis Schmerzen? Immer wieder erfahre ich im Praxisalltag, dass dieses Thema noch zu wenig bekannt ist.

Unsere Stubentiger neigen dazu, Krankheitszeichen zu verheimlichen. Schliesslich wäre es in der Wildnis verehrend diese zu zeigen. Deswegen leiden Katzen i.d.R. unbemerkt unter Schmerzen bis die Schmerzen so stark sind, dass auch Katze sich beginnt zu äussern. Wobei bei chronischen Schmerzen, wie bei uns Menschen auch, ein schleichender Prozess statt findet und deswegen eine enorme Schmerzbelastung da sein kann, ohne dass Büsi sich äussert. Bei chronischen Leid, ist es oft so, dass wie als Besitzer (oder Mitmenschen) eine Wesensveränderung des gequälten bemerken. Manche Individuen haben eine verminderte Toleranz-schwele gegenüber Eindrücken und somit auch weniger Geduld und Ausdauer. Mensch kann es sich so vorstellen, als ob man 48 Stunden nicht geschlafen hatte und in der Zeit schwere körperliche und psychische Belastung hatte. Die Konzentration und Auffassungsgabe ist beeinträchtigt und die Geduld und generell Verarbeitungsdauer von Eindrücken viel geringer. Weil unser Körper so damit beschäftigt ist, wach zu bleiben und all unsere Energie-Ressourcen aufgebraucht werden. Ist ein Säugetier im Dauerschmerz, geschehen ähnliche dinge im Organismus. Stress pur und gleichzeitig geschieht ein Überlebensmechanismus, ein ein dumpfen des Schmerzes. Unsere Sinne schützen uns und gleichzeitig sind die Systeme überlastet, weil es so viel Energie braucht diesen Schutz aufrecht zu erhalten. Chronische Schmerzen können sich also in der kommenden Auflistung auch als wenig oder beginnender Schmerz-Symptome zeigen kombiniert mit Verhaltensauffälligkeiten.

Bei aktutem Schmerz hingegen, passen die Symptome die ich unter zusammengetragen habe auch zum Zeitpunkt des Schmerzes. Die Liste ist nicht vollständig, nicht nur weil es individuelle Abweichungen und Eigenheiten gibt, sondern weil s noch viel an Datenkunde und Erfahrungen im Bereich der Katzenpsychologie benötigt. Doch glücklicherweise können wir durch genaues Beobachten trotzdem erkennen ob eine Katze Schmerzen hat oder haben könnte.

Tiere nehmen Schmerzen ähnlich wahr wie wir Menschen. Ähnlich, weil Schmerz immer eine individuelle Thematik ist und kaum Messbar. Das können wir ja bei uns selbst beobachten. Wenn ich mich an einer Buchseite den Finger anschneide, tut mir das zwar physisch weniger weh, doch mein Gehirn reagiert viel emotionaler im Vergleich dazu, wie wenn ich mir meine Hand und meinen Arm aufschürfe nachdem ich vom Bike gefallen bin. Es ist es also wichtig, gleich beim ersten Verdacht von Schmerzen Konsequenzen zu ziehen. Wie z.B. Den Tierarzt, Tierheilpraktiker oder Tier-Kinesiologen zu Kontakten.

Schmerzen können, wie weiter oben schon angedeutet, Hintergrund von Verhaltensstörungen sein und die Behandlung dieser Schmerzen somit auch zum normalisieren des Verhaltens beitragen. Schmerzen sind immer als Warnsignal zu verstehen und um auf die erste Frage zurück zu kommen: So wie es bei uns Menschen das Stress-Lachen gibt und bei Hunden das Stress-Rute-Wedeln so gibt es bei der Katze bei enormen Stress sowohl psychisch wie auch körperlich auch das Stress-Schnurren. Ist ein Kater z.B. Von einem hohen Baum gefallen und hat sich dabei ein Bein gebrochen oder gestaucht, kann es gut sein, dass dieser sich nicht bewegt und gleichzeitig schnurrt. Ich hatte schon ein paar Anrufe mit irritierten Besitzern: „Aber er schnurrt ja, kann ja nicht so schlimm sein?“ Doch! Dies bedeutet sogar, es ist so schlimm, dass das Nervensystem überfordert ist. In meinen kinesiologischen Coachings begegne ich diesem Phänomen regelmässig, beim Menschen. Tiefsitzende psychische Verletzungen die so stark sind, dass nur noch laut gelacht wird. Teilweise einige Minuten lang und Mensch kann nichts dagegen tun bis nach diesem Lachanfall das Nervensystem etwas runter fährt und entweder das grosse Weinen und Lösung des Traumas passiert oder Mensch nun erst bereit ist, dieses Trauma anzugehen.

Zurück zum Büsi. Folgende Symptome zeigen Katzen bei Schmerzen:

Bei wenig/beginnender Schmerzen

Abwehrverhalten und/oder Verärgerung, wenn man sie mit stärkerem Druck berühren möchte.
Abweichungen normalen Verhalten. Aktiver als normal oder ruhiger.
veränderte Körperhaltung/ lahmen

Mittlere Schmerzen

Eingezogener Bauch
Lahmen
Belecken der schmerzenden Körperstellen
Gesenkter Kopf-Hals-Bereich
Blickrichtung zum Schmerz hin
Abwehrverhalten/Verärgerung bei Berührung
Schmerzlaute möglich
Abweichungen vom normalen Verhalten
Reduzierte Nahrungsaufnahme und Körperhygiene

Starke Schmerzen

Eingezogener Bauch
Lahmen
Belecken und beissen der schmerzenden Körperstellen
Gesenkter Kopf-Hals-Bereich
Blickrichtung zum Schmerz hin
Abwehrverhalten/Verärgerung VOR Berührung
Beissen bei Berührung.
Schmerzlaute auch ohne Manipulation (=Betasten)
Starke Abweichungen vom normalen Verhalten
Reduzierte bis gar keine Nahrungsaufnahme und Körperhygiene
Katze wälzt sich
Kot- und Harnabsatz unkontrolliert

Nun haben wir doch einige Punkte zusammen tragen können, die leichten bis starken Schmerz der Katze anzeigen. Wissen ist Macht und in diesem Fall gibt es uns die Möglichkeit unseren Pelzgesichtern zu helfen wenn sie Hilfe benötigen.

Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.

Schönen Start in die kommende Woche euch allen.


Jean de Carvalho

Terminvereinbarung Tierheilpraxis-Gesundheitspraxis-Tierkinesiologie GinisSamojede 


Blake hatte es geliebt mit auf Ausflüge zu kommen.



Dashka mit Büsis

Blake am Jagen

en guete!

Kundenbüsi stella, chillt es

Instagram: https://instagram.com/jean.de.carvalh... @jean.de.carvalho

Infos zur Ausbildung Ernährungsberater*in Katze und Hund: http://www.casa-colina.ch/2016/12/ern...
Infos zur Ausbildung Tierkommunikation nach JdC:  http://www.casa-colina.ch/2014/01/ausbildung-tierkommunikation-nach-jdc.html
Anmeldung/ Fragen Ausbildung:
http://www.casa-colina.ch/p/anmeldung... 




Sonntag, 20. Juni 2021

Wasser & Sommer Repost

Weil es so heiss ist momentan, möchte ich euch den Blogpost den ich bereits diesen April online gestellt habe und zuvor im Sommer 19 auf FB veröffentlicht hatte über Wasser, Hitze und Futter.Hier zum reBlogPost: Link

Zusammenfassend, Trofu benötigt 8x mehr Flüssigkeit als Nafu oder Fleisch. 

Bei dieser Auflistung (Bild) wird leider kein Bezug auf die Futtermenge gemacht, denn je nach Futter-Marke variert die Futtermenge massiv (dank Zusammensetzung). Deswegen kann der Wasserbedarf nochmal zusätzlich bis um das Zweifache weiter steigen. Das Problem? Zuviel Wasser schwemmt Mikronährstoffe aus, gerade in dieser Hitze ein gefährlicher Zustand. 

Trockenfutter wurde erstmals für die Ferien konzipiert. Die Empfehlung war, das Futter nicht länger als 21 Tage zu füttern um GESUNDHEITLICHE RISIKEN zu verhindern (Jean Guyomarc’h 1954) Später wurde gegen Unterversorgungen durch fehlerhafte Ernährung ein Trockenfutter entwickelt (Jean Cathary, 1968) Deswegen wurde es so konzentriert zusammengestellt. Erst mit dem enormen Anstieg der Nachfrage nach Trofu, wurde diese Weisung irgendwann vergessen, obwohl sich Zusamensetzungen kaum verändert haben. (Ausnahme Zusatzstoffe)

Die Zusammensetzungen sowie Herstellungsvarianten kämpfen noch immer mit den selben Risiken. 

Da der Stärke-, sowie Getreideanteil der Trofu's über die Jahrzehnte zugenommen haben, ist die Wasserbilanz gestiegen. 

Eine Wassereinbuse von lediglich 2% beeinflusst bereits den ganzen Körper und seine Abläufe (bei Säugetieren). 

Gutes Fleischmenu gewollt? Hier meine Empfehlung für Hunde:

https://ginissamojede.navita.ch/de/hunde-fleischmenüs 

Und/ oder 

https://besserfresser.ch/de/hund/schongegarte-nassnahrung-1

 》》gebt GinisSamojede beim Einkauf an und spendiert mir so einen Kaffee und meinen Mädels getrocknete Rinderohren zum Kauen!

Gutes Fleischmenu gewollt? Hier meine Empfehlung für Katzen:

https://besserfresser.ch/de/katze/schongegarte-nassnahrung-2

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Und/ oder

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Sonntag, 13. Juni 2021

Die verschwundenen Katzen

Es ist jedes Jahr zu Beginn des Frühlings und dann im Sommer erneut. Mein Telefon, Mailaccount und Facebook-Messenger, sind voll mit Anfragen von verzweifelten Katzenbesitzer*innen. Normalerweise freue ich mich, wenn ich Mittags meine Erreichbarkeiten auf Nachrichten prüfe. Es ist schön, wenn Tierbesitzer um Hilfe bitten und ich ihnen diese entgegen bringen darf. Natürlich begegne ich als Kinesiologe für Mensch und Tier, den verschiedensten Geschichten und gerade im Tiermedizinischen Sektor bekomme ich viele schlimme Geschehnisse mit. Es ist also mein Alltag unterschiedlichste Erfahrungen von Mensch und Tier zu erfahren und Hilfestellung zu bieten. Da ich auch Tier-Gesundheitsberater seit nun 10 Jahren bin, melden sich auch viele Tierbesitzer deren Tiere an chronischen Erkrankungen, Syndromen oder ähnlichem leiden. Fehldiagnosen, suboptimale Therapien sowie völlige bereits erfolgte Ausschöpfung der veterinärmedizinischen Möglichkeiten sind mein täglich Brot. Denn wer mit der sogenannten Schulmedizin nicht weiter kommt, der meldet sich irgendwann bei mir. Da ist mein Einsatzgebiet, denn wo die Grenzen der Schulmedizin erreicht werden, beginnt mein Tätigungsfeld sowohl als Ernährungsberater, Tier-Gesundheitsberater und Tier-Kinesiologe. Nun warum diese lange Einleitung. Ich möchte deutlich machen, wie viele unterschiedlichen und vor Allem scheinbar aussichtslosen Fällen ich begegne. Dies seit nun 10 Jahren. 10 Jahre,von denen ich ebenso 10 Jahre davon lebe. Bedeutet, es sind so viele Tiere und so viele Erfolgserlebnisse. Erfolge und Selbstheilungen bei beinahe allen meinen Schützlingen über dieses Jahrzehnt. Es gibt also nicht vieles, was für mich als unmöglich gilt. Doch jeden Frühling wenn sich die Anfragen nach einer Tierkommunikation wegen eines vermissten Büsis häufen, kommt es. Dieses unbefriedigende Gefühl, die Sorge nicht helfen zu können.

Da sitze ich also vor meinem Handy oder Bildschirm und präge mir das Bild dieser Katzen ein. Mit jeder einzelnen kommuniziere ich und erhalte, wenn ich Glück habe, Informationen die dem Katzenpersonal dienlich sind. Manche bringe ich auch dazu innert Minuten Nachhause zu gelangen. Bei manchen Büsis setze ich meine Tierkommunikationsschüler ein, damit wir mehrere Anhaltspunkte haben. Gerade bei ängstlichen Katzen, hat sich dies als sinnvoll erwiesen. Manchmal gibt es auch Büsis, bei denen ich spüre, da braucht es jemand anderen und so kann ich den Tierbesitzern jemanden empfehlen. Grenzen setzen und die eigenen Grenzen erkennen ist sehr wichtig für mich und so teile ich meinen Klienten jeweils mit, dass Tierkommunikation mit verschwundene Katzen nicht zu meinen Stärken zählt. Mir fehlt es an Geduld in diesem Thema und ich leide zu sehr mit den Tierbesitzern mit. Vor allem, da es so oft der Fall ist, dass Katzen nicht zurück kommen weil sie neue Familien gefunden haben.

Ich hoffe einigen Lesern stockt nun der Atem, denn genau so geht es mir jedes einzelne Mal, wenn ich während der Kommunikation mitbekomme, dass ein Tier nicht mehr zur eigenen Familie gelangt. Eingesperrt, in dem vermeintlich selbst ausgesuchten, neuen Zuhause, verbringt die Katze ihr Dasein oft ohne zu hinterfragen, weshalb sie nun da ist. Klar, einigen Katzen ist es egal, sie sind im neuen Zuhause und geniessen es und manche davon haben sogar mehrere Familien und besuchen diese abwechslungsweise. Teilweise bekommen es die Familien nicht einmal gross mit. Ein Kater mit dem ich immer wieder Kontakten darf, hat gleich drei Familien bei denen er jeweils Wochenweise ist. Zwei der Familien kennen sich inzwischen auch und teilen sich sozusagen das Sorgerecht. Diese Fälle sind zum Schmunzeln und verdeutlichen das selbständige und offene Wesen der Katze. Doch die Fälle, weswegen mir teilweise die Galle hochkommt,sind die folgenden. Am meisten begegne ich jungen Büsis, die nach der 2. oder 3. Woche Freigang nicht mehr Nachhause kommen. Die Besitzer denken, das Büsi findet den Weg nicht mehr und ich muss erfahren, dass das Kätzchen von Fremden gefüttert wurde und es deswegen natürlich immer wieder zu Besuch ging bei diesen Fremden. Die Fremden haben dies schliesslich so interpretiert, dass das arme Kleine, allein gelassene und sehr hungrige Büsi kein Zuhause habe. Also wird es in die Wohnung oder das Haus gelassen und solange drin behalten, bis Büsi umquartiert wurde. Manche kommen nie wieder raus, es könnte ja jemand anderes das selbe veranstalten. Spreche ich Personen an, die genau dies tun, die also die Fremden in dieser Geschichte sind, höre ich immer wieder die selbe Leier: „Katzen suchen sich ihr Zuhause selber aus.“ oder: „Die Katze hat sich mich ausgesucht.“ Hier muss ich ganz klar wieder-sprechen!

Es handelt sich hier um Diebstahl! Ja! Nichts anderes als das. Wer eine junge oder alte Katze oder Kater anfüttert begeht schleichenden Diebstahl. Auch wer die Katze nicht zu sich rein holt und nur ab und zu etwas Trockenfutter bereit legt, überschreitet hier eine Grenze. Oder wie würde es aussehen, wenn jemand bei Kinderspielplätzen -rum lungert und den Kindern Süssigkeiten anbietet? Ja, genau auf das möchte ich hinaus... Wo ist hier bitte der Unterschied? Warum ist es für Menschen absolut in Ordnung, dass regelmässig Katzen fremd gefüttert werden und selbständig von anderen entwendet werden? Warum ist dies in unserer Gesellschaft okay? Nein hier geht es nicht um die Vermenschlichung von Katzen. Es geht darum sich an Grenzen zu halten und Respekt gegenüber anderen Lebewesen. Es geht um Empathie und Selbstreflektion. Denn ausser Menschen, die einen Grund suchten ihre Katze los zu werden, kenne ich keinen Katzenbesitzer der es schön fand, dass seine Katze „sich ein neues Zuhause gesucht hatte“.

Nein, ich selbst bin kein gebrannter Tierhalter. Meine Kater kamen immer wieder Nachhause. Sogar mein sehr, sehr menschenfreundlicher Main-Coon-Mix Blake, der regelmässig mit Spaziergängern mit lief, der zur nahe gelegenen Psychiatrie spazierte und dort in der geschlossenen Abteilung zum regelmässigen Therapeuteneinsatz ging. Er wurde nicht einmal von diesen Menschen gefüttert. Glücklicherweise bekam ich Anrufe und so konnte ich ihn jeweils abholen, oder den Spaziergängern berichten, sie sollen einfach weiter gehen, er kenne denn Weg. Die Pfleger der Geschlossenen Abteilung der Psychiatrie wollten ihn nach ein paar Besuchen behalten, weil er es so toll gemacht habe mit den schwierigeren Patienten. Ich vergesse nie wieder als ich zum ersten Mal an der mehrfach gesicherten Stationstüre stand um darauf zu warten, dass mir mein schwarzer Main-Coon-Kater gebracht wird. Natürlich fragte ich, wie er überhaupt hinein kam. Die Fenster sind ja auch gesichert. Es stellte sich heraus, dass er durch ein Kippfenster eingedrungen war und nachdem sie ihn kannten liessen sie ihn einfach hinein. Ich bat sie darum ihn einfach nicht zu füttern, dann käme er auch wieder Nachhause. So war er immer wieder dort, manchmal musste ich ihn abholen und manchmal eben nicht. Eine Lösung also für alle Beteiligten. Ein anderes Mal erhielt ich einen Anruf, dass mein Kater das Futter von anderen Katzen weg fressen würde. Da mein Blake gebarft wurde und nicht sonderlich auf Trockenfutter stand, war ich schon erstaunt. Schliesslich erzählte mir die Dame am Telefon, dass sie ihn aus dem Haus habe schmeissen müssen, da er ihre Katzen abgeschlagen hätte. Ich musste schmunzeln und fragte weshalb er überhaupt drinnen war. Sie erklärte, eines ihrer Kinder habe ihn reingelassen. Sie entschuldigte sich mehrere Male, dass sie ihn weg jagen musste und ich musste ihr sagen, dass ich dies begrüsse und ich sie darum bitte, dass sie ihn mit dem Wasserschlauch verjagen solle. Erst dann begriff sie, es war o.k. für mich.

So weit sind wir also mit diesem Glaubenssatz, man dürfe der Katze nicht ihr Wunsch Zuhause verwehren. So weit, dass Menschen sich nicht einmal mehr getrauen, ihre eigenen Katzen und ihr eigenes Grundstück mit einem Wasserschlauch zu verteidigen. Nein, scheinbar ist es schlimmer einer Katze schmerzlos Grenzen zu vermitteln, als eine Katze zu stehlen. Ebenso bin ich die Aussagen und Interpretationen über fremde Katzen leid. Wie oft ich von Personen zu hören bekomme: „Das Büsi sieht auch ganz schlimm aus, deswegen füttere ich es.“ oder „Das Büsi hat so viel Hunger und ist ganz mager, niemand schaut zu dem“. Am besten ist es, wenn ich dann noch ein Foto des Büsis zu Gesicht bekomme und sich meine Vermutung und Erfahrung bestätigt. Eine junge Katze..klar hat die Hunger, oder einfach eine sehr alte Katze, deren Fell nicht mehr so hübsch aussieht.

Den Personen ins Gewissen zu reden, weshalb es unfair und absolut ungerechtfertigt ist eine Katze auf diese hinterlistige Art zu entwenden, kann ich und tu ich auch. Doch die andere Seite. Die Seite der ursprünglichen Büsibesitzer zu trösten, die tut weh. Ihr Unverständnis, die Hilflosigkeit und Trauer wenn ein Familienmitglied gestohlen wird. Manchmal, jedoch selten, haben sie Glück und die Katze ist geschippt, so dass die nahegelegen Tierärzte informiert werden können und ich schon erlebt habe das zwei Büsis so zurück fanden. Doch oft werden diese Katzen nie wieder gefunden bzw. Die Besitzer finden heraus wer die Katze hat und wo sie ist..doch ohne Chip lässt sich nichts machen und so finden sich leider viele damit ab, dass das Büsi das sie jahrelang aufgezogen, gehegt und gepflegt haben, oder auf das sie lange gewartet haben um es zu adoptieren, weg ist. Gestohlen von einer ignoranten oder einfach unaufgeklärten Person.

Also meine Bitte an jeden Katzenbesitzer: Bitte, überdenkt diesen Glaubenssatz. Bedenkt wie es euch gehen würde und verbreitet die Botschaft, dass es eben nicht o.k. Ist Katzen zu stehlen. Chippen hilft, doch leider nur bedingt..eben ich kenne erst zwei Fälle bei denen der Chip geholfen hatte. Bei Katzen wird beim Tierarzt der Chip oft nicht abgelesen, da dieser ja nur optional ist. So bleibt Katzendiebstahl oft unerkannt. Ich kenne sogar Fälle, da hat der Besitzer es via Tierarzt selbst ummelden lassen. Der Tierarzt hatte da leider blind vertraut bzw. Er wurde verarscht. Es kam nie raus, ich weiss es, weil der Besitzer damit bei mir geprahlt hatte! Ihr macht nicht nur jedem Katzenliebhaber und den Katzen selbst einen Gefallen, sondern mein Frühling auch schöner. Ein paar verschwundene Katzen weniger sind schon wunderbar. Die Büsis, die leider verufallen, möchte ich auch kurz meine Gedenken erweisen. Jedes Büsi das so sterben muss, ist eines Zuviel. Die Streunerbüsis sind zum Glück schnell wieder Zuhause und werden diese nicht fremd gefüttert, oder eingesperrt bleiben sie einfach neugierige Welterkunden.

So ehren wir das Wesen der Katze. Indem wir ihre neugierige und freiheitsliebende Art schätzen und ihre Familie respektieren.

Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.

Schönen Start in die kommende Woche euch allen.


Jean de Carvalho

 










Sonntag, 6. Juni 2021

Orale Toleranz bei Katze und Hund - Grundstein für Gesundheit.

Die Orale Toleranz ist Grundstein für eine optimale Entwicklung des Immunsystems und wichtigen Organen wie Bauchspeicheldrüse, Leber sowie Darm. Sie hat mit Einnahme in den Mund zu tun wie die Beschreibung bereits verrät. Bei Katze und Hund fällt die Orale Toleranz nicht 1:1 aus. Wie bei vielen physiologischen Unterschieden zum Hund, ist die Orale Toleranz bei der Katze noch differenzierter als beim Hund. Dies bedeutet für diesen Text, dass alles auch für den Hund gilt wobei bei der Umsetzung bei Hundewelpen etwas mehr Spielraum besteht.

Diese Orale Toleranz wird oft verwechselt mit der Akzeptanz, im Bezug auf Futtermittel. Die Futtermittel Akzeptanz ist die Bereitschaft ein bestimmtes Futter zu fressen. Bei Büsis ist dies in der Futtermittelindustrie einer der wichtigsten Verkaufsfaktoren.

Marktforschungen von grossen Futtermittelherstellern fanden heraus, dass die Futtermittel Akzeptanz nicht der wichtigste Verkaufsfaktor ist. Kunden bleiben lieber bei einem Futter, welches zwar weniger gut gefressen wird, jedoch der Output der Katze perfekt ist. Ein genormter Kot ist das Ergebnis dieser Marktforschungen. So werden Verdauungshilfen in die Futtermittel verarbeitet damit DER perfekte Kot die Kundentreue sichert. Der perfekte Kot (von Katze und Hund) ist übrigens laut den Erhebungen, ein griffiger, fester, mittel bis dunkel brauner, länglicher Haufen. Nein falsch, ein Häufchen natürlich.

Bei der In den Mund Toleranz, wie ich sie gerne nenne, geht es also darum welche Stoffe in den Mund und somit in den Verdauungstrakt gelangen und wie der Körper damit umgeht bzw. umgehen kann.

Dabei gibt es mehrere wichtige Einflüsse und Umstände die, die Orale Toleranz beinhaltet, fördert oder sogar stören kann. Eine gute Orale Toleranz bringt automatisch eine gute Verdauung und somit einen perfekten Output. 

Genormte Stuhlgänge sind Marketingtechnisch für die Kundenbindung natürlich ideal doch für die Katze? Für die Katze ist es in der Hinsicht suboptimal, da sie durch die Verdauungshilfe automatisch Verdauungsorgane wie z.B. die Bauchspeicheldrüse permanent schont. Dies führt langfristig zu einer Abhängigkeit dieser Verdauungshilfen und/ oder im schlimmsten Fall dazu, dass das Pankreas seine Verdauungssäfte nicht mehr ausreichend produziert. Diese physiologischen Vorgänge passieren beim Hund ebenso. Mit entsprechenden Voraussetzungen kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung begünstigt werden. Doch nicht nur das Pankreas auch andere Verdauungsorgane wie der Darm selbst können betroffen sein von diesen permanenten Verdauungshilfen. Darmabschnitte können träge werden. Durch den verlängerten Durchgang des Nahrungsbreis können vermehrt Stoffe aufgenommen werden, dies wäre sogar von Vorteil, wenn diese Futtermittel nicht auch noch voller überdosierten synthetischen Vitaminen und anderen teilweise bedenklichen Stoffen wären.

Das Ziel der Oralen Toleranz ist also die möglichst idealen Bedingungen zu schaffen, damit der Magen-Darm-Trakt lernt welche Stoffe gut für den Körper sind und welche eben nicht. Also welche aufgenommenen Stoffe Nahrung sind oder eben nicht. Ganz vereinfacht ist das Immunsystem ein Team von mehreren Mitgliedern die alle das Ziel verfolgen den Körper von Eindringlingen zu schützen. Jedes Mitglied dieses Teams hat einen Funktionskreis, wie beispielsweise das Teammitglied Haut. Dieses Teammitglied trägt einen Säureschutzmantel der krankmachende Mikroorganismen abwehrt. Ebenso kann „Haut“ in kürzester Zeit die Immunabwehr in Gang bringen. Schafft es das Team nicht alle krankhaften Eindringlinge abzuwehren erfolgt eine Immunreaktion. Jetzt werden also die Eindringlinge Entlarvt. Um sie zu analysieren werden sie von einem weiteren Team quasi verspeist und die zeigen Teile des Eindringlings an ihren Mundwinkeln. So können die nächsten Teams reagieren um den Eindringling zu töten oder Ihn mit Antikörper zu binden.

So verhindert also die Orale Toleranz, dass ein Kitten allergische Reaktionen gegen nicht gewohnte Stoffe entwickelt und sorgt gleichzeitig für den Schutz gegen Erreger.

Genau dieses Team welches analysiert und alarmiert möchten wir also mit der Oralen Toleranz unterstützen. Denn dieses Team braucht noch Instruktionen und Regelwerke um zu wissen wie es möglichst effektiv arbeiten kann.

In den Futtermitteln mit Verdauungshilfen ist immer auch eine Überzahl an Inhaltsstoffen wahrzunehmen. Es mag damit zusammen hängen, dass die Produzenten dieser Futtermittel sogar wissen, dass eine Vielzahl von Inhaltsstoffen der Verdauung nicht dienlich ist und deswegen Verdauungshilfen in ihre Produkte beimengen. Schliesslich würde eine schlechte Verdauung ja im Häufchen sichtbar werden und somit wäre DER perfekte Kot dahin. Wir Menschen haben ja ebenso eine bessere Verdauung um so weniger Rohstoffe in unserer Mahlzeit, gleichzeitig enthalten ist. Oder wer möchte ein Menü essen welches mehr als 15 Inhaltsstoffe hat? Ohne Gewürze selbstverständlich. Naja Geschmäcker sind ja verschieden, bestimmt gibt es den ein oder Anderen oder die Eine, die gerne einen Salat aus Apfel, Birne, Banane, Rotkohl, Sellerie, Tomate, Spinat, Ei, Kopfsalat, Mais, Haferflocken, Himbeeren, Erdbeeren, Speck und Kiwi verspeist. Ich persönlich finde ja, dass bei so viel Inhaltsstoffen alles irgendwie gleich schmeckt.

Damit das Immunsystem lernen kann möglichst effektiv und gesund erhaltend zu arbeiten, ist es also ideal, wenn wir den Kitten oder Welpen ein Futtermittel bereit stellen mit möglichst wenig verschiedenen Inhaltsstoffen. Denn Futtermittel die mehr als 15 verschiedene Inhaltsstoffe enthalten, können dazu führen, dass Kitten und Welpen keine Orale Toleranz zu gewissen Inhaltsstoffen entwickeln. Es dauert einige Tage bis sich eine Orale Toleranz zu einem Nährstoff bildet. Um so mehr verschiedene Stoffe also gleichzeitig im Verdauungsapparat eintreffen, umso eher ist es, dass eine Orale Toleranz nicht bei allen Stoffen gebildet wird. Solange die Kätzin säugt kann auf ein vitaminisiertes Futtermittel verzichtet werden um dem kleinen Kittenorganismus die Möglichkeit zu geben selbständig zu reifen um später als adultes Tier ebenso selbständig und effektiv auf äussere Einflüsse reagieren zu können.

Katzenmilch ist voller Vitamine und Fett, der Kätzin entsprechend mehr zu bieten macht selbstverständlich Sinn. Natürlich wie immer alles im Mass. Da die Kitten von der Muttermilch rundum versorgt sind, kann Mensch also mit gutem Gefühl und gutem Gewissen Fleisch zum ersten Anfüttern geben. Ob roh oder gekocht hängt davon ab, ob die Mutterkätzin sich bereits rohes Fleisch gewohnt ist oder nicht. Ist Mama eine gebarfte Katze, können die Kleinen ebenso rohes Fleisch bekommen. Ist Mamabüsi sich kein Fleisch gewohnt, sollte das Fleisch für die Kitten entweder in Wasser gekocht/ gegart werden oder für 20 Minuten in den Backofen. Da die Futterprägung, bereits im Mutterleib beginnt, macht es Sinn auch der Kätzin vorgeburtlich schon ab und zu Fleisch zu geben. Idealerweise auch bevor sie überhaupt trächtig wurde.
Ebenso ist der Zeitpunkt der Ersten Anfütterung entscheidend. Um eine Orale Toleranz zu bilden muss ein Kitten mehrere Wochen alt sein. Zur Zeit gibt es noch keine verlässlichen Daten, wie viele Wochen alt. Beim Hundewelpe wird eine Entwicklung der Oralen Toleranz ab der 6. Woche vermutet. Ich empfehle immer ein möglichst spätes Entwöhnen. Natürlich muss jeder Wurf und jede Kätzin individuell betrachtet werden.
Schliesslich achten wir auch noch auf die Verdaulichkeit der Inhaltsstoffe. Schwer verbaubare Stoffe wie Mais, Weizen oder allgemein Getreidearten sind zu vermeiden. Denn schwer verbaubare Stoffe lassen unverdaute Partikel im Darm, diese wiederum erhöhen das Risiko auf eine Immunreaktion.

Zusammengefasst also: So spät wie möglich Anfüttern. Wenig verschiedene Inhaltstoffe bedeutet möglichst eine Tierart Fleisch und möglichst keine schwer verdaubaren Stoffe. Ebenso keine Stoffe auf die, die Mutterkätzin allergisch reagiert. Denn die Antikörper der Mutter werden über die Muttermilch an die Welpen weitergegeben. Bleiben diese Antikörper im Kitten, könnte auch das Kitten auf diese Stoffe allergieren.

Ich hoffe ich konnte erörtern weshalb die Orale Toleranz so elementar ist für die Gesundheit unserer vierbeinigen Lieblingen.

In dem Sinne, auf gesunde, allergiefreie Kitten und Welpen.

Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.

Schönen Start in die kommende Woche euch allen.


Jean de Carvalho

 

Harmony-Wurf bei der ersten Anfütterung

Dashka`s Harmony-Wurf

Viele, viele Eindrücke für alle Sinne sind in den ersten Lebenswochen von Hund und Katze an der Tagesordnung.

Geschwister anknabbern gehört dazu.


Auch bei Kitten sind die ersten Wochen enorm ereignissreich auf allen Ebenen.

Blake als Kitten.

Dashka und Blake, als Blake noch beim Züchter Zuhause war.

Jedi-Wurf von Dashka bei der ersten Anfütterung

Dashka mit Jedi-Wurf, Dashka hatte bei jedem Wurf genügend Milch und eigene Reserven um so lange zu Säugen wie sie wollte. Dies bedeutet sie hat all ihre drei Würfe von Geburt bis Abgabe gesäugt.





Dashka mit dem Legendary Wurf

Legendary wurf an der Milchbar


Legendary Wurf bei der zweiten Anfütterung


Einige Tage vor Auszug der ersten Welpen des Legendary Wurfes. E gab noch immer mehrere Male am Tag Milch von Mamas Milchbar.

Jade mit ihrem Mini-Me Wurf und Oma Dashka im Hintergrund.



Ersten Anfüttern der Mini-Me`s.

Auch Jade war bei ihrem Wurf mit Milch gesegnet und einer super Konstitution, so dass auch sie bis zur abgabe des letzten Welpen gesäugt hatte.

Hier noch eine aktuelle Studie zum Thema, die zeigt, dass Trockenfutter gefüttert an trächtige und Welpen die Entwicklung einer Futtermittelallergie erhöht: https://journals.plos.org/plosone/article/file?id=10.1371%2Fjournal.pone.0225675&type=printable&fbclid=IwAR1NBF0rVK95GMS4Ft5I_-swh9tbuY5u2dC3LqrLKLVIVfzrMHP8kl59-pY


Studie über Fütterung in den ersten Lebensmonaten und Haut Allergien:

Kontakt

Tier-Gesundheitspraxis, Tierheilpraxis, Tier - Kinesiologie, Tier - Mykotherapie und ganzheitliche Ernährungsberatung (Katze + Hund) In der ganzen deutschsprachigen Schweiz. Mühleboden 1, 6114 Steinhuserberg, Luzern

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