Sonntag, 18. April 2021

Dehydrierung durch Fütterungsfehler?

Ich erhielt einige Anfragen bezüglich des Sinnes der Trockenfutterfütterung. Da es sich bei dem Trockenfutter um ein Konzentrat handelt, wird die Feuchtigkeit, sprich das Wasser entzogen. Oder bereits getrocknete Rohstoffe verwendet. Dieser Wassermangel des Produktes stellt auch bei einem Trockenfutter mit hochwertigen Inhaltsstoffen ein Problem dar. Um Dies zu veranschaulichen möchte ich kurz erleutern welche Rolle Wasser in der Ernährung unserer Haustiere spielt.

Wir werden selbst auch immer wieder daran erinnert, wie wichtig die Wasseraufnahme, kurz das Trinken ist.
Wasser hilft, unsere Nahrung zu zerlegen, deren Bestandteile zu verstoffwechseln und in unsere Zellen aufzunehmen. Wasser ist das Hauptlösungsmittel für unsere Nahrungsmittel, Vitamine, Enzyme, Mineralien und Spurenelemente. Es hilft Bandscheibenleiden und Arthritis vorzubeugen. Da es das Hauptgleitmittel in den Gelenkspalten ist, es wirkt als Stoßdämpfer in den Bandscheiben und es bildet eine dämpfende Schutzschicht um Organe und Gehirn.
Selbst in der Zucht ist Wasser für den Körper wichtig. Bei Wassermangel werden nur wenige Sexualhormone gebildet.
Die Nieren zu spülen ist auch Aufgabe des Wassers und es verhindert Nierensteinbildung und beugt Blasenkrankheiten vor.
Gerade letztere Problematiken kommen Heutzutage vermehr bei unseren Katzen und kleinen Hunden vor.

Es liegt auf der Hand, dass die gängige Trockenfütterung unserer Haustiger nicht optimal ist um der Katze genügend Feuchtigkeit im Körper zu lassen. Doch auch bei den Hunden ist es nicht ideal.

70% des Katzen-/ Hundekörpers besteht aus Wasser.
Bereits 10% Wasserverlust kann zum Tod führen!
Wenn wir jetzt noch den Fakt berücksichtigen, dass Trockenfutter bis zu 8-9 Mal mehr Wasser benötigt um nur Verdaut zu werden, merken wir, dass Wasssermangel eine logische Folge der Trockenfütterung sein kann.

Schnell wird nun klar, dass weder eine kleine Katze noch ein grosser Hund soviele Wassermengen trinken geschweigedenn aufnehmen kann. Jedes Tier welches ausschliesslich mit Trockenfutter ernährt wird hat demzufolge keine adäquate Trinkbilanz.
Natürlich gleicht der Körper das Ungleichgewicht aus. Um die lebenswichtigsten Organe zu versorgen, kompensiert der Organsismus also zuerst Feuchtigkeit aus den nicht überlebsenswichtigen Knochen und Gelenken. Dies kann zu Artritischen Erkrankungen beitragen.
Schon ein Flüssigkeitsverlust von nur 2% führt zu ernsthaften Einschränkungen der körperlichen und Interlektuellen Leistungsfähigkeit.

Wieso füttern wir also immer noch in so weiter Verbreitung Trockenfutter? Nach diesen Zeilen sollten wir uns dies nochmal überdenken. Für die Gesundheit unserer Lieblingen ist Wasser elementar genau wie bei anderen Säugetieren. Doch da die Katze ursprünglich ein Wüstentier ist, ist die Trockenfutterfütterung für die Katze noch fataler.

Denn unsere geliebten Schmusetiger decken ihren Tagesbedarf an Wasser via Ihres Beutetieres. Da Wasser in der Wüste Rahr ist, trinkt die Katze also fast nichts.
Haben Sie Zuhause eine Katze die viel trinkt? Dann haben Sie leider eine Katze die schon massiv durst hat. Bei Vermehrter Wasseraufnahme wird immer zuerst an ein Nierenleiden gedacht, dies ist auch nicht ohne Grund so.
Enthält ein Futter ca. 65% Fleischanteil, so kann Katze den Wasserhaushalt ohne zusätzliche Wasseraufnahme regeln. Für die Katze ist dies sehr wichtig als ursprüngliches Wüstentier.

Aus diesen Gründen empfehle ich nicht mehr als 20% des Tagesbedarfes der Katzen als Trockenfutter bereit zu stellen. Ich empfehle für den restlichen Bedarf ein Feuchtfutter mit hohem Fleischanteil und/ oder (rohes oder gekochtes) Fleisch.
Von reiner Trockenfutterfütterung rate ich ab. Natürlich sind Ausnahmen wie Ferienabwesenheit oder Ausstellungssituation eine Ausnahme. 10-14 Tage lang kann Katze/ Hund das Trockenfutter gut handeln und kompensieren. 

Folgend noch ein paar Sätze zur Hitze und Trockenfutter:

Trockenfutter (Trofu) benötigt 8x mehr Flüssigkeit als Nassfutter (Nafu) oder Fleisch. 
Bei dieser Auflistung wird leider kein Bezug auf die Futtermenge gemacht, denn je nach Futter-Marke variert die Futtermenge massiv (dank Zusammensetzung). Deswegen kann der Wasserbedarf nochmal zusätzlich bis um das Zweifache weiter steigen. Das Problem? Viel zuviel Wasser schwemmt Mikronährstoffe aus, gerade in dieser Hitze ein gefährlicher Zustand. 
Trockenfutter wurde erstmals für die Ferien konzipiert. Die Empfehlung war, das Futter nicht länger als 21 Tage zu füttern um GESUNDHEITLICHE RISIKEN zu verhindern (Jean Guyomarc’h 1954) Später wurde gegen Unterversorgungen durch fehlerhafte Ernährung ein Trockenfutter entwickelt (Jean Cathary, 1968) Deswegen wurde es so konzentriert zusammengestellt. Erst mit dem enormen Anstieg der Nachfrage nach Trofu, wurde diese Weisung irgendwann vergessen, obwohl sich Zusamensetzungen kaum verändert haben. (Ausnahme Zusatzstoffe)

Die Zusammensetzungen sowie Herstellungsvarianten kämpfen noch immer mit den selben Risiken. 
Da der Stärke-, sowie Getreideanteil der Trofu's über die Jahrzehnte zugenommen haben, ist die Wasserbilanz gestiegen.


Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.

Schönen Start in die kommende Woche euch allen.

Jean de Carvalho
 
Dashka im SempacherSee

Bijou am Meer (F)

Dashka

Blake in der Badewanne (R.I.P.)

Bijou & Blake im Schatten

Mini-Me wurf an/in der Emme


Jade mit Mini-Me Wurf - Säugen benötigt vieeeel Wasser.

 

1 Kommentar:

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