Hunde leben in Rangordnung und auch wir Menschen leben in einer mehr oder weniger künstlichen Hierarchie wie auch einer natürlichen Ordnung entsprechend. Viele Katzenbesitzer sind sich jedoch kaum bewusst, dass auch die Katze, als sehr soziales Raubtier, in Gruppen lebt die sich ebenfalls einer Ordnung unterwirft.
Katzen
seien reine Einzelgänger. Immer wieder wird dieser Irrtum aufgegriffen
und sogar gelehrt. Dabei ist das Phänomen der Katzenverbunde gerade
auf dem Lande seit Generationen sichtbar. So schliessen sich mehrere
Katzen und ein bis zwei Kater zusammen und leben ihr Sozialverhalten
innerhalb des gemeinsamen Reviers.
Heutzutage trifft man leider
wegen des Platzmangels oft auf zerstrittene einzelne Katzen/ Kater oder
auch eine Gruppe gegen einen „Eindringling“ die um die
Reviergrenze kämpfen. Nur eines macht die domestizierte Katze
wirklich alleine: Jagen.
Zur Hierarchie in Katzengruppen habe ich also ganz kurz Stellung genommen was es nun mit der systemischen Ordnung auf sich hat? Die Rangordnung innerhalb der Katzengruppe ist eine systemische Ordnung.
Das Wort System meint jedoch mehr als das „Familiensystem“ bzw. „Katzengruppen-System“. Wer schon andere meiner Blogs gelesen hat, hat gemerkt, dass ich das Wort System immer wieder verwende. Nun weil es einfach so schön ganzheitlich ist. Ein System ist per Wikipedia-Definition: „Als System (altgr. σύστεμα sýstēma, ‚aus mehreren Einzelteilen zusammengesetztes Ganzes‘) wird allgemein eine Gesamtheit von Elementen bezeichnet, die so aufeinander bezogen oder miteinander verbunden sind und in einer Weise interagieren, dass sie als eine aufgaben-, sinn- oder zweckgebundene Einheit angesehen werden können, als strukturierte systematische Ganzheit. „
Diese Beschreibung fasst zusammen wie weitgreifend das Wort System ist. Nebst dem Organismus der selbst ein System ist, sind Interaktion zwischen Mensch und Tier, das Gruppenverhalten, die Bindungen zwischen den einzelnen Tieren untereinander und jeweils zum Menschen sowie das Leben und die Begegnungen im Freigang, all dies sind einzelne Systeme die zusammen mehrere und schliesslich ein System sind. Zu Komplex?
Mensch stellt sich vor, zwischen jeder
einzelnen Katze besteht eine Schnur, eine Verbindung. Diese
Verbindungen stellen alle jeweils einzeln Systeme dar. Diese ganzen
Schnüre sind jedoch von einem Strang, bedeutet auch diese sind
verbunden.
Das ganze lässt sich noch aufteilen und weiter vertiefen
doch das ist im Moment nicht wichtig zu wissen. Denn wichtig ist -
jetzt kommen wir zur Ordnung- Jedes dieser Systeme steht in einer
natürlichen wie auch künstlichen (Gesellschaft, Äussere
Gegebenheiten) Ordnung. Zu Beginn habe ich die Hierarchie als
Beispiel genommen. Dies ist eine Ordnung die uns sehr bekannt ist.
Es gibt auch Ordnungen in Katzen und Hundesystemen die zu beachten sind. Ein künstlich geschaffenes wäre wenn der Mensch bestimmt, dass die Katzen auf das Sofa dürfen die Hunde jedoch nicht. Die natürliche Ordnung die gleichzeitig zugrunde liegt ist die, dass der Mensch als Tierhalter und Besitzer die Sorgepflicht/ Verantwortung über das Tier hat und somit über sein System bestimmen darf.
Dies war nun eine ganz kleine Exkursion in die Systemische Arbeit. Wozu die Systemische Ordnung und die Systemische Arbeit gut ist?
Sehr oft sind die Systeme nicht mehr in Ordnung, es gibt gerade in Katzengruppen Disharmonien die für die Katzen sehr sichtbar sind und für uns Halter teilweise zu unterschwellig sind. Auch unsere Stubentiger haben noch den Stolz ihrer wilden Vorfahren und deswegen stehen viele Katzen da *scheinbar* darüber, während es im Unterbewussten wuchert.
Wir merken es vielleicht, dann wenn plötzlich das
Katzenklo nicht mehr getroffen wird oder die eine Fellnase der
anderen immer hinterher läuft oder seltsamerweise immer der anderen Katze, passiv aggressiv, im Weg
liegt. Natürlich gibt es auch ganz auffällige Formen bei denen
geprügelt und gekratzt wird oder die Katze sich gar total zurück zieht und isoliert. Auch
chronische Erkrankungen ohne plausible Ursachen können entstehen. Für mich als
Tier-Kinesiologe ist eine meiner Aufgaben zu ermitteln, via Muskeltest, Beobachtungsgabe und Empathie.
Gibt
es irgend ein Stress oder eine Disharmonie die in Ordnung gebracht
werden möchte wird der Muskel mir das offenbaren. Auch bei
Neuankömmlingen oder wenn Ein Mitglied des Systems verstorben ist oder der
sonst gehen musste, kann die systemische Arbeit helfen.
Und dann kann Mensch und Tier das gemeinsame System wieder in Ordnung bringen durch die systemische Arbeit. Da zwar jedes System einer Ordnung folgt, jedoch trotzdem jedes System seine eigene Lösung findet kann ich hier schlecht beschreiben was genau abgeht denn es ist jedes Mal anders. Deswegen liebe ich diese Arbeit auch so.
Wichtig ist, dass systemische Arbeit dann langanhaltend wirkt, wenn der Therapeut hilft dem System selbst SEINE Lösung zu finden. Also Hilfe zur Selbsthilfe. Dies geschieht durch gezielte Fragetechnik, Geduld und Impulse des Therapeuten.
Es geht also darum, die Interaktionen und Missverständnisse in einem und mehreren Systemen (Bezihungen) anzusehen und zu (er)lösen um wieder in Harmonie zusammen zu leben.
Ein Wirkungsspektrum für Alle um wieder zusammen zu kommen, sich im geschützten Rahmen zu begegnen (gerade bei Aggressionspotential),zu verstehen, mitfühlen und vergeben.
Danke
für Eure Aufmerksamkeit.
Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.
von klein auf lernen alle Säuger sich an systemische Ordnungen anzupassen. |
Amaretto und Blake als Jungkatzen |
Familiensystem/ Rudelsystem: Grossmutter-Mutter | Mutter-Tochter | Mutter-Kinder | Grossmutter-Enkel.
Auch ein Jahr nach Auszug des Wurfes, werden die alten Verbildungen sofort aufgenommen bei einem Wiedersehen. Ein harmonisch fliessendes System kann diese alten, bekannten Muster sofort anpassen und aktualisieren.
Systemordnungen sind Artübergreifend. |
Die Tatsache, dass wie artübergreifend voneinander lernen hat eng mit den systemischen Verbindungen zu tun. Zudem sichert es unser aller Überleben, durch natürliche Vielfallt. |
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