Es ist wieder BlogZeit und bei Futter ist leider wahr: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Viele Mythen, Halbwahrheiten, Ideologien und Ideen sind im Umlauf wenn es um Futter bei Katze und Hund geht. Dabei gibt es Fakten und Daten an denen wir uns orientieren können. Bevor ich zum Thema komme, möchte ich kurz eine Ankündigung machen. Im letzten Blog habe ich erklärt, dass die Blogbeiträge nun einen neuen Intervall von alle 2-3 Wochen haben. Doch damit war ich selbst nicht so zufrieden, doch ich entschied anstatt mir irgend ein Konzept zu überlegen, es einfach geschehen zu lassen. Denn primär ist mein Ziel mit diesen Blogposts Wissen und Gedanken weiter zu geben, um zum Denken und Selbst*reflektieren anzuregen. Nicht um irgend einen Zeitplan ein zu halten.
Wie so oft, wenn du etwas los lässt, bleibt dass was zu dir gehört oder findet zurück. So kam mir der Gedanke, dass ich doch meinen Blog den Mondphasen anpassen kann. Schliesslich sind meine, sowie die Inizialen meiner Firmen das Abbild der Mondphasen (JDC, gdc). Da ich mich selbst immer wieder von Sonne und Mond inspirieren lasse, war für mich logisch, dass ich die Blogposts nun zu den Neumonden veröffentliche. Weil nach dem Neumond der zunehmende Mond folgt. Wissen anzunehmen und Dinge ins eigene Leben zu manifestieren gelingt also, laut alten Mythen, einfacher. Ebenso zeigt der Neumond, dass ein Ende nur ein Beginn ist, das Leere voller Fülle und alles seinen Rhytmus und Zyklus hat.
Der Sonntagsblog wandelt sich also zum Neumondblog. Gestern war Neumond, Heute Sonntag, also auch ein sehr stimmiger Übergang. Nächste Blogdaten also nach Mondkalender/ Neumondphasen: 02.01.22, 01.02.22, 02.03.22, 31.03.22, 30.04.22 usw...
Nun zum Thema Futtermittel und deren Marken. Wichtig zu wissen ist, dass teure Marken aus zwei Gründen teuer sein können. Entweder wegen Inhaltsstoffen die möglichst wenig vorverarbeitet worden sind und hochwertige Nahrungsmittel darstellen oder weil du als Konsument die Werbung mitbezahlst. Klingt zu pauschalisiert? Leider entspricht dies der Wahrheit. Dies habe ich durch unzählige Futtermittelanalysen, durch Praktika im Produkteeinkauf für Futtermittelfirmen sowie durch Gespräche mit anderen Fachpersonen erfahren und gelernt.
Die Wahrheit also so simpel. So einfach? Zumindest für die unter uns, die Einblicke in die Futtermittelindustrie wie ich erleben durften, die Marketing Aus-/Weiterbildungen genossen haben und/ oder die gelernt haben Deklarationen zu entschlüsseln.
Also ja, dies ist mal wieder ein Aufruf an alle, Deklarationen zu lesen. Zusammensetzungen zu verstehen und Herkunft von Zusatzstoffen nach zu vollziehen. Denn Zusatzstoffe sind immer zugesetzt und somit NICHT aus den in der Zusammensetzung genannten Lebensmitteln. Voila schon ein Punkt zum Mitschreiben. Es folgt der nächste.
Auf einem Produkt darf also riesengross stehen "ohne künstliche Zusätze" oder "ohne Zusätze" und doch sind Zusatzstoffe deklariert. Tja das liegt daran, dass der Grossteil der Verpackung Werbefläche ist. Jap, da kann also vieles stehen. Klar gibt es Normen, doch die beziehen sich mehr darauf, wie gross z.b. steht wie viel Kilo oder Gramm im Futtersack oder der Dose enthalten ist. Ein Beispiel welches mich in meiner ersten Ausbildung zum Ernährungsbetater für Hunde und Katzen zum Staunen gebracht hat, war eines der Futter meiner Bijou. Da stand vorne riesen gross auf der Tüte: "Lachs enthählt wichtige Omega 3&6 Fettsäuren, die zur Gesundheit beitragen!" Ja klar, daran ist nichts falsches. Warum also war ich erstaunt? Nun ja, ich lernte damals gerade Zusammensetzungen lesen und ich fand nix, nada was irgendie vom Lachs oder Fisch stammen könnte in dem Futter. Es bestand (und besteht noch Heute, mit noch immer der selben Werbemasche) v.a. aus Mais, Getreide, Geflügelmehl und enorm vielen Zusatzstoffen in übertriebenen Mengen. Hat die Firma mich belogen? Nein hat sie nicht! Es stand und steht ja nirgends, dass das enthaltene Omega 3 und 6 aus Lachs stammt oder dass Lachs im Produkt sei. Fühlte ich mich als Konsument verarscht? Ja, natürlich.
Was es mit den "keine Zusätze" auf sich hat? Nun, kauft ein Futterproduzent die Ware bereits vorverarbeitet ein, muss diese Vorverarbeitung nicht deklariert werden vom Produzent. So kann also bereits konserviertes Material eingekauft werden vom Futterproduzenten und dieser selbst gibt keine Zusätze mehr dazu und deswegen gilt das Futter dann als Zusatzstoff- oder Konservierungsstoff-frei.
Manche Futtermarken sind geradezu dreist und haben trotz angepriesenem Zusatzstofffrei, dann eine lange Liste von Vitaminen, Mineralien und sonstigen Hilfsstoffen als Zusatzstoffe deklariert. Wer meinen Blog gelesen hatte "Zuckersüss" bei dem ich nur mal die verschiedenen Zuckerquellen aufzeigte und deren leider sehr fragwürdige Herkunft ( nix natürlich...) kann sich nun sehr gut vorstellen, dass diese Vitamine eben auch oft aus, nennen wir es mal suboptimalen Verhältnissen stammen.
Wie Herrje, soll ich denn erkennen was ein gutes Futter ist? Fragst du dich nun?
Also ein Futter welches sehr günstig ist, jedoch sehr bekannt durch teure Werbung - ist höchstwarscheinlich nix. Ein sehr teures Futter welches ebenso mit viel Werbung und Studien verbunden ist, würde ich auch im Regal stehen lassen. Doch eine Marke die moderat oder teuer ist und kaum Werbung macht, hat Potential.
Glücklicherweise gilt Deklarationspflicht. Heisst die Kombination aus "Zusammensetzung", "analytische Bestandteile/Weender Analyse" und "Zusatzstoffen" können dem geschulten und aufmerksamen Auge zeigen ob eine Marke hält was sie verspricht.
Selbst wenn das Futter nicht bei allen Punkten seiner Werbung gerecht wird, kann erkannt werden, wo die Mängel und suboptimalen Inhaltsstoffe sind. Ebenso kann eingeschätzt werden ob die Vitaminisierung und Mineralisierung im Rahmen ist oder in einer problematischen Dosierung vorliegen.
Ein paar weitere einfache Punkte zur Zusammensetzung, damit du dein Futter selbst prüfen kannst, findest du gleich unter diesem Text als Bild.
Quellen wie immer nach den Bildern.
Das war das Wort zum Neumond-Sonntag.
Schönen Start in die kommende Woche euch allen.
Euer Jean de Carvalho
Quellen:
Schweizer Futtermittelgesetzbuch „916.307.1 Verordnung des WBF über die Produktion und das Inverkehrbringen von Futtermitteln, Zusatzstoffen für die Tierernährung und Diätfuttermitteln (FuttermittelbuchVerordnung, FMBV) vom 26. Oktober 2011 (Stand am 25.11.2021)“ . Link: http://www.admin.ch/ch/d/sr/c916_307_1.
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Posted October 18, 2021 - https://www.psychologytoday.com/us/blog/tender-paws/202110/are-we-offering-our-dogs-treats-or-toxins
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