Sonntag, 5. Dezember 2021

Was du über Futtermittelmarken wissen musst

Es ist wieder BlogZeit und bei Futter ist leider wahr: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Viele Mythen, Halbwahrheiten, Ideologien und Ideen sind im Umlauf wenn es um Futter bei Katze und Hund geht. Dabei gibt es Fakten und Daten an denen wir uns orientieren können.  Bevor ich zum Thema komme, möchte ich kurz eine Ankündigung machen. Im letzten Blog habe ich erklärt, dass die Blogbeiträge nun einen neuen Intervall von alle 2-3 Wochen haben. Doch damit war ich selbst nicht so zufrieden, doch ich entschied anstatt mir irgend ein Konzept zu überlegen, es einfach geschehen zu lassen. Denn primär ist mein Ziel mit diesen Blogposts Wissen und Gedanken weiter zu geben, um zum Denken und Selbst*reflektieren anzuregen. Nicht um irgend einen Zeitplan ein zu halten.

Wie so oft, wenn du etwas los lässt, bleibt dass was zu dir gehört oder findet zurück. So kam mir der Gedanke, dass ich doch meinen Blog den Mondphasen anpassen kann. Schliesslich sind meine, sowie die Inizialen meiner Firmen das Abbild der Mondphasen (JDC, gdc). Da ich mich selbst immer wieder von Sonne und Mond inspirieren lasse, war für mich logisch, dass ich die Blogposts nun zu den Neumonden veröffentliche. Weil nach dem Neumond der zunehmende Mond folgt. Wissen anzunehmen und Dinge ins eigene Leben zu manifestieren gelingt also, laut alten Mythen, einfacher. Ebenso zeigt der Neumond, dass ein Ende nur ein Beginn ist, das Leere voller Fülle und alles seinen Rhytmus und Zyklus hat.

Der Sonntagsblog wandelt sich also zum Neumondblog. Gestern war Neumond, Heute Sonntag, also auch ein sehr stimmiger Übergang. Nächste Blogdaten also nach Mondkalender/ Neumondphasen: 02.01.22, 01.02.22, 02.03.22, 31.03.22, 30.04.22 usw...

Nun zum Thema Futtermittel und deren Marken. Wichtig zu wissen ist, dass teure Marken aus zwei Gründen teuer sein können. Entweder wegen Inhaltsstoffen die möglichst wenig vorverarbeitet worden sind und hochwertige Nahrungsmittel darstellen oder weil du als Konsument die Werbung mitbezahlst. Klingt zu pauschalisiert? Leider entspricht dies der Wahrheit. Dies habe ich durch unzählige Futtermittelanalysen, durch Praktika im Produkteeinkauf für Futtermittelfirmen sowie durch Gespräche mit anderen Fachpersonen erfahren und gelernt.

Die Wahrheit also so simpel. So einfach? Zumindest für die unter uns, die Einblicke in die Futtermittelindustrie wie ich erleben durften, die Marketing Aus-/Weiterbildungen genossen haben  und/ oder die gelernt haben Deklarationen zu entschlüsseln. 

Also ja, dies ist mal wieder ein Aufruf an alle, Deklarationen zu lesen. Zusammensetzungen zu verstehen und Herkunft von Zusatzstoffen nach zu vollziehen. Denn Zusatzstoffe sind immer zugesetzt und somit NICHT aus den in der Zusammensetzung genannten Lebensmitteln. Voila schon ein Punkt zum Mitschreiben. Es folgt der nächste.

Auf einem Produkt darf also riesengross stehen "ohne künstliche Zusätze" oder "ohne Zusätze" und doch sind Zusatzstoffe deklariert. Tja das liegt daran, dass der Grossteil der Verpackung Werbefläche ist. Jap, da kann also vieles stehen. Klar gibt es Normen, doch die beziehen sich mehr darauf, wie gross z.b. steht wie viel Kilo oder Gramm im Futtersack oder der Dose enthalten ist. Ein Beispiel welches mich in meiner ersten Ausbildung zum Ernährungsbetater für Hunde und Katzen zum Staunen gebracht hat, war eines der Futter meiner Bijou. Da stand vorne riesen gross auf der Tüte: "Lachs enthählt wichtige Omega 3&6 Fettsäuren, die zur Gesundheit beitragen!" Ja klar, daran ist nichts falsches. Warum also war ich erstaunt? Nun ja, ich lernte damals gerade Zusammensetzungen lesen und ich fand nix, nada was irgendie vom Lachs oder Fisch stammen könnte in dem Futter. Es bestand (und besteht noch Heute, mit noch immer der selben Werbemasche) v.a. aus Mais, Getreide, Geflügelmehl und enorm vielen Zusatzstoffen in übertriebenen Mengen. Hat die Firma mich belogen? Nein hat sie nicht! Es stand und steht ja nirgends, dass das enthaltene Omega 3 und 6 aus Lachs stammt oder dass Lachs im Produkt sei. Fühlte ich mich als Konsument verarscht? Ja, natürlich.

Was es mit den "keine Zusätze" auf sich hat? Nun, kauft ein Futterproduzent die Ware bereits vorverarbeitet ein, muss diese Vorverarbeitung nicht deklariert werden vom Produzent. So kann also bereits konserviertes Material eingekauft werden vom Futterproduzenten und dieser selbst gibt keine Zusätze mehr dazu und deswegen gilt das Futter dann als Zusatzstoff- oder Konservierungsstoff-frei.

Manche Futtermarken sind geradezu dreist und haben trotz angepriesenem Zusatzstofffrei, dann eine lange Liste von Vitaminen, Mineralien und sonstigen Hilfsstoffen als Zusatzstoffe deklariert. Wer meinen Blog gelesen hatte "Zuckersüss" bei dem ich nur mal die verschiedenen Zuckerquellen aufzeigte und deren leider sehr fragwürdige Herkunft ( nix natürlich...) kann sich nun sehr gut vorstellen, dass diese Vitamine eben auch oft aus, nennen wir es mal suboptimalen Verhältnissen stammen.

Wie Herrje, soll ich denn erkennen was ein gutes Futter ist? Fragst du dich nun?

Also ein Futter welches sehr günstig ist, jedoch sehr bekannt durch teure Werbung - ist höchstwarscheinlich nix. Ein sehr teures Futter welches ebenso mit viel Werbung und Studien verbunden ist, würde ich auch im Regal stehen lassen. Doch eine Marke die moderat oder teuer ist und kaum Werbung macht, hat Potential.

Glücklicherweise gilt Deklarationspflicht. Heisst die Kombination aus "Zusammensetzung", "analytische Bestandteile/Weender Analyse" und "Zusatzstoffen" können dem geschulten und aufmerksamen Auge zeigen ob eine Marke hält was sie verspricht. 

Selbst wenn das Futter nicht bei allen Punkten seiner Werbung gerecht wird, kann erkannt werden, wo die Mängel und suboptimalen Inhaltsstoffe sind. Ebenso kann eingeschätzt werden ob die Vitaminisierung und Mineralisierung im Rahmen ist oder in einer problematischen Dosierung vorliegen.

Ein paar weitere einfache Punkte zur Zusammensetzung, damit du dein Futter selbst prüfen kannst, findest du gleich unter diesem Text als Bild.

Quellen wie immer nach den Bildern.

Das war das Wort zum Neumond-Sonntag.

Schönen Start in die kommende Woche euch allen.

Euer Jean de Carvalho

  








Quellen:

Schweizer Futtermittelgesetzbuch  „916.307.1  Verordnung  des WBF  über  die  Produktion  und  das  Inverkehrbringen  von  Futtermitteln, Zusatzstoffen  für  die  Tierernährung  und  Diätfuttermitteln  (FuttermittelbuchVerordnung,  FMBV)  vom  26.  Oktober  2011  (Stand  am  25.11.2021)“  . Link:  http://www.admin.ch/ch/d/sr/c916_307_1.

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Chemie im Essen - Dr. Hans Ulrich Grimm

Wendy Lyons Sunshine, MA

Are We Offering Our Dogs Treats—or Toxics?

New studies illuminate hidden chemical dangers to dogs.


Sonntag, 14. November 2021

Was du über Fett wissen solltest, um dein/e Hund/Katze gesund zu erhalten

Ich melde mich Heute mit dem Thema Fett zurück. Wie ihr bemerkt habt, habe ich von den wöchentlichen Posts umgestellt auf einen 2-3 Wochen Rythmus. Dies liegt einerseits daran, dass ich zur Zeit nicht gross zum Vorausschreiben komme und andererseits, da die Instagram-November-Aktions Woche so tollen Anklang bei euch gefunden hat und nun bereits die Festtagesvorbereitungen laufen. Deswegen habe ich nun auch einen Blog-Abonniere-Button rechts freigeschaltet, damit ihr die neuen Blog-Post nicht verpasst.

Nun zum heutigen Thema Fett. Wie wir auch benötigen Hunde und Katzen Fette. Oft wird unterschieden in "gute" und "schlechte" Fette, wobei die "guten" als die gelten, die reich an Omega 3 und 6 Fettsäuren sind. Am bekanntesten ist, dass fett benötigt wird um die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K aus der Nahrung aufnehmen und verarbeiten können. 

Gehen wir einen Schritt tiefer. Wichtig zu wissen ist, dass Fette in ungesättigte und gesättigte Fettsäuren unterschieden werden. Diese Fettsäuren sind lebenswichtig, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Die ungesättigten Fettsäuren sind die gesunden, während die gesättigten nur im richtigen Mass als gesund gelten. Doch diese Information, dass gesättigte Fettsäuren ungesund seien, stammt noch aus den 50er-Jahren und wurde sowohl bei Mensch wie auch bei Katze und Hund schon mehrfach durch Langzeitstudien widerlegt. Viel wichtiger ist hier die Zusammensetzung der Nahrung, dazu später mehr. Eine wichtige Aufgabe von Fett, welche oft vergessen wird ist, dass es gebraucht wird zum Aufbau von Zellwänden und zum Schutz von Organen, auch dazu weiter unten mehr.

"Fette machen Fett!" Nein, absolut gar nicht, im Gegenteil sogar! Zum Beispiel naturbelassene Öle mit einer guten Fettqualität sind sogar Fettstoffwechsel anregend und zudem überaus wichtig, da sie Hund und Katze mit wichtigen Vitalstoffen versorgen. Während pflanzliche Öle wie Hanföl, Rapsöl, Leinöl, oder auch Olivenöl bei Katze und Hund das Abnehmen begünstigen, sind Fette aus tierischer Herkunft zum Erhalten eines gesunden Gewichts und als Energiedeckung ideal. Wobei auch diese Fette nicht zwangsläufig dick machen. Es gilt wie im Buddhismus der Weg der Mitte. 

Laut Meyer et al. 1981 und Mühlüm et al. 1989 sind die Verdaulichkeiten (Bioverfügbarkeit/ Verwertbarkeit vom Körper des Hundes) von verschiedenen Fetten wie folgt:

  • Rinderfett 84-99%

  • Gänseschmalz 98%

  • Fischöl 97%

  • Butterfett 95-97%

  • Erdnussöl 97%

  • Schweineschmalz 96%

  • pflanzliche Öle liegen bei 93-99%

Ebenso wird entgegen vielen Thesen immer wieder bestätigt, dass eine alleinige, erhöhte Aufnahme von Fett in der Nahrung von Katze und Hund, eine Pankreatitis nicht fördert. Also kein erhöhtes Risiko für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung besteht, da die Ursachen multifaktorisch sind. Sondern, dass auch hier die Zusammensetzung der Makronährstoffe (Makros sind Fette, Eiweisse und Kohlenhydrate als Gruppe) das Zünglein an der Waage sind (und Stress! Das Pankreas ist sehr Stresssensibel). Bei Büsis und Hunden gibt es also keine Benachteiligung von hohen Fettanteilen im Futter solange folgende Formel nicht überschritten wird: 10g/ Kg Körpermasse/Tag.

Hat Katze oder Hund eine Pankreasinsuffizienz wird der Fettbedarf oft runter geschraubt, dies macht auch Sinn. Wird das Tier dann zu dünn, erhöhe ich die Fettration ganz langsam und minimal um einen akuten Schub zu umgehen. Hier ist ein transparentes Arbeiten zwischen Tierbesitzer*in und mir wichtig. Glücklicherweise, konnte ich in meiner Praxistätigkeit solche Schübe, durch dieses langsame, individuelle und gezielte Vorgehen, die gerne von Futterumstellungen und Veränderungen getriggert werden jeweils umgehen. *Auf Holz klopft*.  

Jaaa, beinahe wäre ich wieder zu meinem Lieblingsorgan abgedriftet. Irgendwann werde ich wohl noch gezielt über das Pankreas schreiben. Doch meine Liebe zu diesem Organ und Organsystem ist so gross, dass ich mich bisher noch nicht entscheiden konnte, wo Anfangen.

Zum Fett zurück. Immer wieder habe ich die Makroverteilung angesprochen. Da ich mich selbst seit einem Jahrzehnt Ketogen ernähre, also sehr Fettreich und Kohlenhydratearm, habe ich mich immer wieder intensiv mit Fett in unserer Menschennahrung auseinander gesetzt. So konnte ich auch viele Vergleiche zwischen unserer Fleischfresserin Katze und unseren spezialisierten Allesfresser Hund ziehen. Darmlänge von Hund und Mensch sind sich näher als von Katze und Hund (Video dazu weiter unten) und doch ist der Körper der Katze auch vergleichbar, solange man ihren Stoffwechsel miteinbezieht. So ist es alleine durch die Grösse der Katze so, dass ihr Fettbedarf hoch ist, weil sie das gefressene Fett auch schneller verbraucht hat. Schliesslich schlägt ihr Herz, wegen des kleineren Körper, schneller als ein Hundeherz von einem Mittelgrossen Hund. Dies sieht Mensch auch an den Futterempfehlungen. Eine Katze hat im Verhältnis, einen höheren Energiebedarf als ein Hund. Ein kleiner Hund im Verhältnis ebenso einen höheren Bedarf, als ein grösserer Hund. 

Okey, ich  mache doch mal ein Beispiel um alles zusammen zu fassen.

Butter bzw. das Butterfett hat eine Bioverfügbarkeit von 95-97%  Das Butterfett, Fett im Butter ist also ein sehr hoch und gut verdaubares Fett. Das Butterfett wird nebst dem Energieverbrauch auch für die Fettschutzschichten von Organen wie z.b. den Nieren genutzt. Fett ist wichtig und gesund! Gerade für Hunde und Katzen, deren Stoffwechsel nicht auf Kohlenhydrate zur Energiegewinnung spezialisiert ist (dies sehen wir sowohl an den Zähnen, Kiefer, Speichel wie auch an der Darmlänge), sondern auf tierisches Fett.

Und nun zu den Makros. Ganz wichtig: Fett sollte jedoch nur ergänzt werden, bei einem Mehrbedarf oder bei entsprechender Analyse des Fertigfutters. Gleichzeitige hohe Kohlenhydrateanteil (alles was mehr als 15% hat) mit moderaten Fettanteil (15-20%) können Gallensteine und Fettleber begünstigen. 

Industrietrockenfutter hat meist einen Kohlehydrateanteil um die 45% und einen Fettanteil von ca. 5%. Also vieeeeel zu wenig Fett und vieel zu viel Kohlenhydrate. Die Folgen können sein: Überfettung der Hunde, Fettleber, endokrine Probleme, Diabetes, Dysbiosen und auch psychische Probleme. 

Artgerechtere Futter haben oft einen guten Kohlenhydrateanteil von ca. 15% jedoch gleichzeitig den selben niedrigen Fettgehalt von ca. 5%. Auch dies ist problematisch. Hund muss jetzt aufgenommenes Protein in Glukose umwandeln um so den Energiebedarf zu decken. Durch die automatisch höhere Proteinaufnahme (durch Futterzusammensetzung) wird die Niere belastet, was nach Jahren zu Nierenproblemen führen kann, ebenso zu endokrinen Problemen, Verdauungsstörungen und auch hier psychischen Stress. 

Die Prospective Urban Rural Epidemiology Study 2017, die 135`335 Menschen beobachtete nach Ernährungsgewohnheiten und dies über 7 Jahre, kam zum Schluss, dass Menschen die Fett essen, länger leben. Interessanterweise konnte durch diese Studie festgestellt werden, dass auch Menschen, die vor allem gesättigte Fette speisten keinen Nachteil haben. Es wurde auch beobachtet wie viele Menschen starben, die Studie zeigte ein geringeres Sterberisiko bei Menschen die regelmässig viel Fett essen als Menschen, die wenig Fett essen.

Die Primary Prevention of Cardiovascular Disease with a Mediterranean Diet Studie wurde durch die Prospective Urban Rural Epidemiology Study bestätigt. Die Studie aus dem Jahre 2013/2018 (wurde im 2018 bereinigt, siehe Quellenangaben), hatte eine Gruppe die viele Kohlenhydrate und wenig Fett gegessen hatten, sowie zwei andere Gruppen die viel Olivenöl oder Nüsse und wenig Kohlehydrate zu sich genommen hatten. In beiden Gruppen mit der fettreichen Ernährung gab es 30% weniger Herzinfarkte als in der kohlenhydratreichen, fettarmen Gruppe.

Was wir in der Traditionell chinesischen Medizin schon lange gelernt haben, konnte durch diese grosse Langzeitstudie ebenso belegt werden. Nämlich, dass viele Kohlenhydrate zum einen Krank machen können und zudem das Sterberisiko im Vergleich zu Personen, die wenig Nudeln, Reis oder Bäckereiprodukte essen, steigt.

Zurück zu unseren Haustigern und Stubenwölfen. Kohlenhydrate lassen bei Mensch und Tier den Insulinspiegel ansteigen. Dies wiederum hemmt die Fettverbrennung und führt so zu einer Erhöhung der Blutfettwerte.

Kohlenhydrate sind die Dickmacher, nicht Fett!

Um mal wieder mein Lieblingsorgan zu nennen, die Bauchspeicheldrüse wird auf Dauer also durch Kohlenhydrate überfordert. Es kann also dadurch ein Diabetes mellitus Typ II entstehen. Dies wiederum wird auch in der Tiermedizin gerade in der Diabetesforschung immer wieder erkannt und scheinbar vergessen. Warum vergessen? Weil es in den Tierarztfertigfutter nur so von Kohlenhydraten wimmelt. Okey, ich komme mit einer weiteren Ausschweifung gleich zum Thema Fett zurück.

Doch diese besagte Studie zeigt auch Daten, die einen weiteren Punkt, den wir aus der TCM bereits kennen, bestätigen. So lässt diese Studie vermuten, dass eine kohlenhydratreiche Ernährung das Krebsrisiko und die Infektanfälligkeit erhöhen könnte. Zur tierischen Seite muss hier erwähnt werden, dass ich selbst und all meine Berfuskolleg*innen das erhöhte Krebsrisiko und erhöhte Infektanfälligkeit, bei kohlehydratreicher Ernährung, auch bei Katze und Hund beobachten können. Egal ob ich mit Tierheilpratiker*innen spreche die seit 40,50 oder wie ich erst um die 10 Jahre dabei sind. Egal wie wir uns selbst ernähren oder auch unsere Haustiere, doch diese Beobachtung machen wir fast alle früher oder später, sofern wir eine ganzheitliche Anamnese inkl. Fütterung kultivieren. Die selbe Erfahrung habe ich auch mit Tieren die an Epilepsie erkrankt sind und inzwischen zeigen mehrere Studien, dass eine Fütterung von wenig Kohlenhydraten und viel Fett, die "Anfälle" um 50-71% (neuste Studie 71%, Quelle ganz unten) vermindern.

Makro-Aufteilung ist eben auch beim Hund ein Thema. Deswegen prüft eure Etiketten. Ein Futter mit wenig Kohlenhydraten und wenig Fett kann eben mit Butter, Gänseschmalz oder Rinderfett ideal ergänzt werden, wobei ihr ein Zuviel an Kohlenhydraten schlecht weg machen könnt. (Nun ja, es ginge schon mit entsprechender Fleischzufütterung, doch dann könnte man gerade so gut gleich barfen.)

Wisst ihr wie ihr den Kohlehydrateanteil eures Futters errechnen könnt?

Packt euer Fertigfuttermittel, sucht auf dem Etikett die Analytischen Bestandteile. Die Analytischen bestandteile (Weender-Analyse) findet ihr ganz schnell, wenn ihr die Liste mit dem Roh-Angaben in Prozenten sucht. Diese Liste brauchen wir nun. Ihr subtrahiert also alle Rohangaben von 100% ab. Das Ergebniss sind die Kohlenhydrate dieses Futters.

Quellen wie immer, ganz unten.

Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.

Schönen Start in die kommende Woche euch allen.

 

Heute statt Bilder ein paar passende Video`s zum Thema:

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
The Prospective Urban Rural Epidemiology (PURE) study is a large, epidemiological cohort study of individuals aged 35-70 years (enrolled between Jan 1, 2003, and March 31, 2013) in 18 countries with a median follow-up of 7·4 years (IQR 5·3-9·3). Dietary intake of 135 335 individuals was recorded using validated food frequency questionnaires.

Link zur Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28864332/

Auch spannend zum Thema Gemüse und Obst:
 
Primary Prevention of Cardiovascular Disease with a Mediterranean Diet
Diese Studie wurde wegen statistischer Ungereimtheiten von den Autoren zurückgezogen. Eine bereinigte Analyse der Ergebnisse im New England Journal of Medicine (2018; doi: 10.1056/NEJMoa1800389) bestätigt allerdings die ursprünglichen Ergebnisse.

Link zur bereinigten Studie: https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1800389  

Link zur Studie der Uni Zürich zu Diabetes mellitus bei Hunden und Katzen 2017: https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/135961/1/Reusch_2017_Flims1.pdf


he exact cause of pancreatitis is multifactorial and often unknown, and there is much discussion in the literature about potential causative conditions and agents that may lead to pancreatitis in canine patients. The list of patient-based risk factors for the development of pancreatitis includes:

  • Obesity

  • Diabetes mellitus

  • Hyperadrenocorticism

  • Hypothyroidism

  • Pre-existing gastrointestinal disease

  • Middle or older age

  • Small breed
Link zum Atrikel und dessen Quellen: https://www.dvm360.com/view/what-pain-gut-canine-pancreatitis  

This new study highlights when epileptic dogs had MCT Oil added to their food, 71% of the dogs experienced a reduced seizure frequency. 

Multiple studies have shown that certain seizures frequencies can be reduced by changing to a higher fat/low carb diet (i.e. a ketogenic diet) and/or adding more clean fats to their dogs’ food, like MCT Oil. In approximately 50% children and adults with certain types of epilepsy, seizure frequency can be effectively reduced as long as the diet is continued. 

Studie die zeigt, dass low carb und high fat/ ketogene Ernährung bei Hund und Mensch Epilepsie Episoden zu 71% reduzieren: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/epi.16972



Sonntag, 24. Oktober 2021

Backpulver für`s Tier? Wobei Hilft Natron? Was ist der pH-wert? Wie Dosiere ich Natron richtig?

Bestimmt hast du schon von Natron gehört oder gelesen, wenn es ums Backen oder Kochen geht. Vielleicht auch schon Mal wenn es um Tiergesundheit geht.

Die chemische Formel lautet NaHCO3 und wird chemisch Natriumhydrogencarbonat genannt. Wir kennen es v.a. als Natriumbicarbonat oder eben Umgangssprachlich Natron. Seinen Ursprung hat die Bezeichnung Natron aus dem alten Ägyptischen, wo der Wortstamm "ntrj" (bedeutet göttlich) für als heilig geltende Stoffe genutzt wird. Das Gemisch aus Natron, Soda und Salz wurde zur rituellen Reinigung und zur Mumifizierung in Ägypten genutzt. Auch heute gibt es dort als Mineral in einigen Lagerstätten immer noch natürliche Vorkommen von Natron. Auch in Heilquellen und Mineralwässern kommt Natron in gelöster Form vor! Heutzutage wird Natron vor allem aus Kochsalz gewonnen. Das feine Pulver ist mit einem pH-Wert weit über 7 ein sehr basisches Produkt.

Bei uns in Europa ist Natron auch schon lange als Hausmittel bekannt. Die Vielseitigkeit des Salzes und dessen ökologische Abbaubarkeit, macht es noch Heute zu einem der Grundchemikalien in unserer Lebensmittelindustrie, Kosmetik, Hygieneartikel und in der Medizin.

Nicht nur in der „Naturmedizin“ auch in der „Schulmedizin“ kommt Natron zum Einsatz z.B.

Bei der Dialyse zum Säure-Basen-Ausgleich, als Antidot bei Vergiftungen, bei Übersäuerung des Bluts durch nicht richtig funktionierende Nieren und auch zum allgemeinen Säure-Basen-Ausgleich.

Bevor dir nun mehr erzähle über die Einsatzgebiete und Dosierung von Natron möchte ich noch kurz erwähnen, dass Backpulver und Natron oft nicht als zweierlei Produkte erkannt werden!

Auf den ersten Blick können die zwei Pulver nicht unterschieden werden und beide sind auch im Kuchenbackregal zu finden. Auch hier gilt ein Mal mehr: Deklarationen lesen d.h. Guggen was in der Zusammensetzung steht! Denn Natron ist eine Salzart und i.d.R. in purer Form, ohne Zusätze zu finden. Backpulver jedoch besteht aus mehreren einzelnen Stoffen, unter anderem auch Natron.

Stehen also in der Zusammensetzung nebst Natriumbicarbonat oder Natron noch weitere Inhaltsstoffe (meistens irgend Säuren), handelt es sich nicht um Natron sondern um Backpulver.

Dies ist nicht nur wichtig zu wissen, da es in Backpulver oft auch andere Stoffe enthalten hat, die bei den meisten Anwendungen von Natron kontraproduktiv wirken, sondern auch wegen der Wirkung von Natron selbst. Denn die chemische Wirkung von Natron ist die Neutralisierung von Säuren. Also, kommt das Natrium-Hydrogencarbonat mit Wasser in Verbindung, löst sich das Natrium vom Hydrogencarbonat. Das Hydrogencarbonat ist eine Base und bei der Reaktion dieser Base mit Säuren entsteht Kohlenstoffdioxid, so werden die Säuren neutralisiert weil beim Vermischen von Säuren und Laugen deren Eigenschaften gegenseitig aufgehoben werden.

Jetzt habe ich schon einige Mal vom pH-Wert geschrieben, doch was ist dieser überhaupt? Da es bei der Anwendung von Natron um den Säure-Basen-Haushalt geht möchte ich kurz beschreiben, was der pH-Wert ist. Davor ein paar Basics. Bestimmt weisst du, dass Atome die Bausteine aller Stoffe sind. Wahrscheinlich hast du in dem Zusammenhang auch schon von Protonen und Ionen gehört oder gelesen. Ein Ion ist ein Atom welches negativ geladen ist und ein Proton ein positiv geladenes Atom.

So weit so gut. Nun der pH-Wert ist eine Masseinheit, die die Konzentration von Wasserstoff-Ionen (also negativ geladene Wasserstoff-Bausteine) in einer Lösung angibt. Bedeutet also, um so weniger Wasserstoff-Ionen in einer Lösung vorhanden sind, desto grösser ist der pH-Wert.

Saure Lösungen haben einen pH-Wert von weniger als 7,0 und basische Lösungen einen pH-Wert über 7,0.

Zurück zum Neutralisationsvorgang. Vereinfacht kann dieser Vorgang also wie folgt erklärt werden: Positiv geladene Protonen und negativ geladene Wasserstoffionen ziehen sich aufgrund ihrer entgegengesetzten Ladung an und verschmelzen sich zu neutralen Wasserteilchen.

Diese Reaktion kannst du übrigens auch selber mal nachstellen! Nehme einfach etwas Natronpulver, gebe es in eine Schüssel und dann gebe ein paar Milliliter Zitronensaft oder Essig in die Schale und schau selbst. Keine Angst es explodiert nicht, aber die Reaktion ist gut sichtbar.

Genug Chemie, ab zu den Anwendungen! Weil es so viele sind Heute in Listenform.

Säuren-Basen-Ausgleich - Eine Übersäuerung des Magens kann zu mannigfaltigen gesundheitlichen Problemen wie Reflux und Gastritis führen. Natron neutralisiert diese Säuren.

Bei schwachen Nieren - Eine Aufgabe der Nieren ist der Säuren-Basen-Ausgleich. Laut Studien kann das Trinken von Natronwasser die schwachen Nieren unterstützen und so eine chronische Nierenerkrankung verlangsamen.

pH-Wert Blut - Durch Natron steigt der pH-Wert im Blut. Ein ausgeglichener pH-Wert des Blutes ist vor allem für Niere und Knochen elementar, da ein zu niedriger pH-Wert des Blutes lebensgefährlich sein kann.

Entzündungen & überaktive Immunzellen - Eine Studie aus dem Jahr 2018, konnte die entzündungshemmende Wirkung von Natron belegen. Sie zeigte, dass durch Natron die Milz via Vagusnerv aufgefordert wird, weniger Entzündungsfördernde Immunzellen und mehr entzündungshemmende Immunzellen herzustellen. (Der Vagusnerv ist der grösste Nerv des Parasympathikus (Rest & Digest - Nerv) er ist er für die Regulation der Tätigkeiten und Versorgung der Leber, Niere, Milz und dem Magen verantwortlich.)

Bei Harnwegsinfektionen – Natron wirkt antibakteriell und reduziert die Säure im Urin. Dies ist bei akuten Harnwegsinfektionen hilfreich um Struvitsteine bei Hunden vorzubeugen, da Struvitsteine bei Hunden als Infektionssteine gelten die v.a. durch Staphylokokken hervorgerufen werden. (Achtung nicht bei bereits vorhandenen Struvitsteinen anwenden, dann benötigt es nämlich sauren Urin.)

Bei Mundgeruch - Natron wirkt geruchsneutralisierend, antibakteriell und entzündungshemmend deswegen kann eine Priese Natron mit 5-6 Millilitern Wasser gemischt, als Zahnpasta bei Katze und Hund dienen.

Für gesundes Fell und Haut – Ekzeme, Warzen, rauhes Fell, spröde Haut hängen alle mit körperlichen und psychischen Stress zusammen. Dieser Stress beeinflusst automatisch den Säure-Basen-Haushalt und ebenso den Parasympathikus und somit den Vagusnerv. Durch den Säure-Basen-Ausgleich durch das Natron kann hier bereits geholfen werden und ebenso durch die Wirkung von Natron auf die Milz und deren Immunzellenbildung. Natürlich ist auch der Stress zu Reduzieren bzw. Die Trigger zu finden um sie zu lösen. Doch dies gilt für alle genannten Punkte.

Nebst dem, dass Natron nur ein Teil einer Therapie sein soll oder bei vorübergehenden Problemen Linderung geben soll, sind auch einige Punkte zu beachten betreffend Nebenwirkungen. Hier kommen einige Hinweise und danach die Dosierung. Du solltest darauf achten das du Natron niemals mit der Natronlauge (meist in Waschmittel) zu verwechselst, denn diese ist für den Verzehr ungeeignet.

Ausserdem ist Natron bei Herzkrankheiten und Bluthochdruck (wegen Natrium im Natron) nicht ohne Tierärztliche Abklärung zu nutzen. Ebenso gilt eine Tierärztliche oder Tierheilpraktische Abklärung des Einsatzes von Natron bei Nierenerkrankungen, da hier auch auf die bereits bestehende Medikamentation geachtet werden muss (und wegem Co2). Bei Trächtigkeit und Welpen unter 5 Monaten sollte Natron gar nicht zum Einsatz kommen!

So gut Natron bei einem übersäuerten Magen ist so wichtig ist es, die richtige Diagnose zu kennen. Oft werden bei Katze und Hund Untersäuerungen des Magens mit Übersäuerungen fehldiagnostiziert. Bei keiner vorhandenen Übersäuerung würde der pH-Wert im Magen durch Natron also zu sehr steigen. Dies wäre für die Proteinverdauung sowie für den Schutz vor Krankheitserregern ungünstig, weil das Magenmilieu dafür niedrige (saure) pH-Werte benötigt.

Selbst bei einer tatsächlichen Übersäuerung gilt zu bedenken, dass durch die Natronfütterung eine Überproduktion von Magensäure noch begünstigt werden kann bei zu langer Gabe. Deswegen sollte nicht überdosiert werden. Beim Mensch gilt, Natron nicht länger als 2 Wochen am Stück einzunehmen. Im Gegensatz zum Menschen haben Katzen und Hunde keine kontinuierliche, sondern eine intermittierende Säuresekretion. Deswegen macht es Sinn das Natron in Abständen von 4 bis 5 Stunden in Verbindung mit der Fütterung (oder noch besser eine Stunde danach, bei maximaler Säuresekretion), zu geben.

Eine Fachperson mit entsprechend Erfahrung mit Natron, kann dir die passende Anwendung und Dosierung empfehlen.
Ansonsten gilt folgende
Anwendung/ Dosierung: 1 Messerspitze Natron entweder direkt unters Futter geben oder noch besser, 1 Stunde nach der Fütterung in Wasser gelöst mit einer Spritze in den Mund eingeben. Als Richtwert gilt übrigens 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht alle 12-24h.

Weiter zum Darm, denn auch im Darm benötigt es ein gewisses saures Milieu, damit das Ammoniak (Abfallprodukt aus dem Proteinstoffwechsel) ausgeschieden werden kann und nicht eine Belastung für die Nieren wird.

Du merkst also, nicht nur Übersäuerung sondern auch Untersäuerung ist für den Körper ungesund. Nebst den genannten Punkten kommen als Folgen bei Untersäuerung auch noch Herzrhythmusstörungen und/ oder Verstopfungen dazu.

Kannst du dich erinnern, weiter oben habe ich vom Kohlenstoffdioxid geschrieben, welches durch die Vermischung von Säure und Lauge entsteht. Gibst du also deinem Tier oder dir selbst Natron, hast du automatisch auch mehr Kohlendioxid im Körper. Dies wiederum kann genau zu den Symptomen (Bauchschmerzen, Blähungen, Magenbeschwerden, Völlegefühl) führen, wogegen Natron in richtiger Dosierung hilft.

Allgemeine Anwendung/ Dosierung: 1 Messerspitze Natron entweder direkt unters Futter geben oder noch besser, 1 Stunde nach der Fütterung in Wasser gelöst mit einer Spritze in den Mund eingeben. Als Richtwert gilt übrigens 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht alle 12-24h.

Wie immer ist das Mass der entscheidende Faktor. Natron ist ein Mittel welches du für dich und dein Tier gut als Hausmittel nutzen kannst und darfst. Bei Erkrankungen ist es ja selbstverständlich, dass du erst absicherst wie du Natron anwenden solltest.

Quellenangaben wie immer ganz unten.

Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.

Schönen Start in die kommende Woche euch allen.


Jean de Carvalho 

 


 







Quellen:

Studienverweis: Ray, S. C., Baban, B., Tucker, M. A., Seaton, A. J., Chang, K. C., Mannon, E. C., … & Ocasio, H. (2018). Oral NaHCO3 activates a splenic anti-inflammatory pathway: evidence that cholinergic signals are transmitted via mesothelial cells. The Journal of Immunology, 200(10), 3568-3586

Anwendung und Dosierung: https://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00000014/4558_05.htm

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/naturheilkunde/alternative-mittel/natron-gegen-chronische-entzuendung

Sonntag, 10. Oktober 2021

Kräuterkunde - Schafgarbe für Katze und Hund

Via meinen Instagram Account, @jean.de.carvalho habe ich euch vor Wochen mal gefragt, was ihr so lesen möchtet im Blog. Einiger der gewünschten Themen kamen deswegen sowohl als Youtube-Video wie auch als Blogpost hier. Phytotherapie bzw. etwas mehr über einzelne Kräuter war gewünscht, also habe ich meine liebsten Kräuter zusammen getragen um euch von ihnen zu erzählen. 

Heute Starte ich mit der Schafgarbe. Sie gehört zu den 10 wichtigsten Heilwildkräuter. Sie kann also von uns Tierhalter gesammelt werden. Natürlich ausschliesslich, wenn ihr mit 100% Sicherheit das Kraut erkennt! 

Die Schafgarbe (Achillea) mit ihren zahlreichen Unterarten gehört zur Familie der sehr potenten Korbblütler. Sie sollte also langsam zugefüttert werden. Die Schafgarbe wird selten verwechselt, da sie sehr bekannt ist. Ihre Doppelgänger möchte ich trotzdem kurz nennen.Zu den ungefährlichen Doppelgänger der Schafgarbe zählt das Wiesenschaumkrat. Das Wiesenschaumkraut kann auch gefüttert und verspeist werden. Die zwei giftigen Doppelgänger der Schafgarbe sind zum einen der Gefleckte Schierling und andererseits der Riesenbärenklau. Wer also die Schafgarbe nicht sicher erkennen kann, sollte sich entsprechend schulen lassen von einer erfahrenen Person. Via Bücher und Suchmaschinen können natürlich auch Vergleichsbilder gesucht werden. Ich persönlich finde, es ist schwer diese 4 Kräuter nicht voneinander unterscheiden zu können, da sowohl Blüten, wie Blätter unterschiedlich aufgebaut sind. Doch dazu muss ich sagen, dass ich als Teenie Lehrer*innen hatte die uns Schüler durch den Wald jagten und mit uns über Feld und Wiese spaziert und gewandert sind, und uns Bäume, Kräuter, Vögel gezeigt haben. Auch meine damalige beste Freundin und deren Mutter haben mir sehr viel über Wildkräuter beigebracht.

Die Inhaltsstoffe der Schafgarbe, die für die Heilwirkung sorgen können sind nebst ätherischen Ölen, deren Gerbstoffe, Flavonoide, Achillicin, Betaine, Azulen, Eukalyptol sowie Bitterstoffe und antibiotisch wirkende Inhaltsstoffe. 

Gerbstoffe (Tannine) haben eine krebshemmende Wirkung. Sie wirken teilweise antimikrobiell, weswegen sie bei Durchfall u.a. helfen indem sie Entzündungen der Darmschleimhaut lindern. Allgemein Helfen sie Haut und Schleimhäuten bei der Regeneration. 

Die Azulen sind auch verantwortlich für die Entzündungshemmende Wirkung der Schafgarbe, deren ätherisches Öl Achillicin enthält. Die Bitterstoffe sind für Leber und Galle sehr gesund und neben den erwähnten Wirkungen zeigten einzelne Inhaltsstoffe antifungale und antihepatotoxische Effekte.

Zu den Heilwirkungen gehören ach ihre beruhigende, krampflösende und blutstillende Wirkung. Dies sind Punkte weswegen, die Schafgarbe gerade für weibliche Tiere (und Menschen) sehr wohltuend sein kann. Ausserdem hat die Schafgarbe eine gefässtonisierende und drüsenanregende Wirkung, also noch zwei Punkte weswegen sie einen direkten Bezug zum Hormonsystem hat.

Nicht nur für weibliche Tiere ist die Schafgarbe also spannend, nein allgemein wirkt sie ausgleichend bei hormonellen Schwankungen und kann bei Neuralgien helfen.

Bei Tieren wende ich sie vor Allem bei Hündinnen an, die älter sind. Offiziell gibt es keine Wechseljahre bei der Hündin und doch kann sehr wohl eine Veränderung im Hormonsystem der Hündin im Alter wahrgenommen werden. Diese Unstimmigkeiten können dann natürlich Tumor -bildung und Wachstum fördern. Ab und zu etwas Schafgarbe in die Ration und schon kann das der Hündin helfen, selbst den Zyklus wieder zu regulieren. Auch bei Tieren deren Hormonsystem ausser Balance geraten ist wegen Tumoren, kann die Schafgarbe hilfreich sein. Bei jungen und adulten Tieren ist sie eher bekannt wegen ihrer Verdauungsfördernden Wirkung. Da ich ganzheitlich arbeite, nutze ich die Schafgarbe bei jungen Hunden, wenn diese das Thema Reizüberflutung haben oder immer mal wieder Stressdurchfall. Bei Katzen nutze ich die Schafgarbe gerne bei chronischen Zahnfleischentzündungen. Da die Schafgarbe sehr potent ist, nutze ich sie bei kleinen Katzen und leichten Hunden im meiner Praxistätigkeit äusserst selten oder kombiniere sie mit anderen Kräutern zusammen. 

Bei Katzen ist die Akzeptanz auch ein Thema. Dank den Bitterstoffen meidet die Katze die Schafgarbe natürlich. Bei Pankreaserkrankungen von Katze und Hund ist die Schafgarbe natürlich nicht weg zu denken. Schliesslich sind alle bisher genannten Wirkungen der Schafgarbe ja ein Thema bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen. Von der möglichen Dysbiose bis zur akuten Entzündung über das Hormonsystem.

Die Leser*innen von euch, die mir schon eine Weile folgen, wissen jetzt wahrscheinlich weshalb die Schafgarbe zu meinen Lieblingskräutern zählt. Ja die Bauchspeicheldrüse ist mein Lieblingsorgan. Auf jeder Ebene, also die traditionell chinesische Thematik hinter ihr, ihre Aufgaben in unserem und im Körper von Katze und Hund, wie auch Tiere mit Bauchspeicheldrüsenerkrankungen helfen zu dürfen.

Zurück zur Schafgarbe, nun wissen wir was sie kann doch welche Teile sollen nun gesammelt werden?
Wie immer gilt natürlich, dass bei akuten und chronischen Beschwerden jeweils eine Fachperson nötig ist, damit diese die genaue Dosierung und Anwendung angeben kann. Ebenso ist wichtig daran zu denken, dass die selbst geerntete Schafgarbe gereinigt werden muss, damit das Tier nicht noch Parasiten aufnimmt durch das Kraut. Dazu genügt es, die Schafgarbe wie Salat zu waschen. Auch vor dem Trocknen, waschen und dann aufhängen. Ich vergesse das Waschen vor dem Trocknen meistens, weswegen ich die getrocknete Schafgarbe in das Gefrierfach lege für einige Tage. Natürlich gehen so einige Stoffe verloren, doch da sie so kräftig wirkt, macht mir das nichts.

Da die Schafgarbe fast das ganze Jahr wächst, ist es am besten, vor zu Blätter und Blüten des Krauts ins Futter zu geben. Wie gesagt, sie ist bitter wird jedoch von Hunden gut gefressen und bei Katzen ist es mal wieder so eine Sache. Wobei mit pulverisierten Schafgrabenpulver kann man auch die mäkelige Katze überzeugen. Natürlich kann auch ein Tee gemacht werden und dieser in den Napf gegeben werden oder gerade bei Hunden mit akutem Durchfall inkl. schleimigen Kot, empfehle ich einen Tee aus Kamille, Schafgarbe, Ringelblume und Brommberblättern zu geben während 24-36 Stunden gefastet wird. Bei Katzen kann dieser Tee sogar dabei helfen, dass sie schneller wieder fressen mag. Die Katze darf ja nicht so lange fasten wie die Hunde, die sogar unbedingt Fasten sollten in so einem Fall.

Aber Jean, warum hast du mir nocht nicht von der Schafgarbe erzählt? Werden manche nun denken. Das liegt daran, dass ich jeweils mit dem arbeite, was ihr Zuhause habt oder einfach zu besorgen ist. Habt ihr keinerlei Kräuter Zuhause, keinen Garten mit entsprechenden Kräutern oder keine Zeit Wildkräuter zu sammeln, empfehle ich oft eine Art der Moroschen Karottensuppe oder eine Form des Süssholzbreis von Hildegard von Bingen. Beide Suppen habe ich für Katzen und Hunde angepasst und etwas abgeändert in Anwendung und Zusammensetzung. Wahrscheinlich kennt ihr diese Anwendungen, denn diese nutze ich seit Jahren regelmässig in der Praxis. Genau diese Anwendungen ergänze ich je nach Tierbesitzer-Tier-Gespann mit Kräutern, Heilpilzen, Schüsslersalzen, Kräutermischungen individuell. Deswegen kennen einige die Schafgarbe schon, andere noch nicht.
Hast du von mir also bisher noch nichts von der Schafgarbe gehört und hast jetzt erkannt, die würde gut zu euch passen, dann melde das bei mir und zusammen guggen wir ob es einen Grund gibt, weshalb ich sie euch noch nicht gezeigt hatte, oder ob ich schlicht nicht wusste, dass ihr auch zu den glücklichen gehört, bei denen Schafgarbe im Garten wächst.

Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.

Schönen Start in die kommende Woche euch allen.


Jean de Carvalho

 
 
 
Nebst der Blüte, sind auch die Blätter des Kräuts zu begutachten. Hier sieht man die typische Schafgarbenblätter.

Meine Schafgarbenernte von diesem Sommer.

frische, gewaschene, geschnittene Schafgarbenblätter

ungeschnitten - wenn sie denn so gefressen werden.

ganze Schafgarbe inkl. Wurzeln. Geerntet um zu trocken.

Hier geschnittene Schafgarbe kombiniert mit Champignion-Kapseln und Amaranth in Dashka`s Napf.

 

Sonntag, 3. Oktober 2021

Calcium & Phosphor Verhältnis - Mythen und Fakten

Heute möchte ich um ein immer wieder heiss diskutiertes Thema schreiben. Sowohl bei Mensch wie auch bei Katze und Hund weiss die Wissenschaft noch wenig über die zusammenspiele von Mineralien und Spurenelemente in unseren Körpern. Teilweise liegt dies daran, dass v.a. Spurenelemete, wie der Name schon zu vermuten vermag, nur in sehr kleinen Mengen im Körper vorhanden sind. Sie hinterlassen kaum Spuren um heraus zu finden für was sie alles dienlich sind. Andererseits liegt es auch daran, dass der Körper ganz viele unterschiedliche Faktoren hat wie gut und ob ein Mineral aufgenommen und Verfügbar gemacht wird.

Trotzdem ist auch schon viel Wissen über Mineralien da sogar über Unterschiede zwischen Mensch, Hund, Katze und Pferd. Denn obwohl wir alle Säugetiere sind, sind unsere Mineralstoffbedürfnisse unterschiedlich und sogar die Wechselwirkungen im Körper von Tieren, können anders als diese bei uns sein.

Eine Frage die ich immer wieder als Dozent gestellt bekomme ist folgende:

" Phosphorgehalt/Calcium: warum ist das richtige Verhältnis wichtig?"

Schauen wir doch zuerst einmal diese zwei Mengenelemente an:

Calcium sowie Phosphor sind beides Mengenelemente und sind deswegen also in messbaren Mengen (wie z.b. Milligramm, Gramm) via Nahrung aufnehmbar. Am bekanntesten sind die beiden Elemente dafür, dass sie für Stabilität des Skeletts essentiell sind. Doch nicht nur im Skelett sorgen die zwei für Struktur, sondern auch in den Zähnen.

Während Calcium unterschiedliche Stoffwechselvorgänge wie die Muskelkontraktion und die Blutgerinnung steuert, hat Phosphor eine grosse Beteiligung im Energiestoffwechsel.

Bevor ich über die Verwertbarkeit dieser populären zwei Mengenelemente schreibe noch ganz kurz über das Vorkommen im Hunde- und Katzenkörper. Im Blut wird anorganisches Phosphor je nach Alter und Ernährung in sehr unterschiedlichen Mengen gefunden. Die Hormone aus Schilddrüse und Nebenschilddrüsen regulieren den Calciumspiegel im Blut ebenso wie Darm und Niere.

Wird zu wenig Calcium aufgenommen und der Calciumspiegel im Blut ist zu lange zu gering, so kompensiert der Organismus dies durch Freisetzung von Calcium aus dem Skelett. Zuviel Calcium hingegen kann zu einer Verwertungsstörung von Zink kommen! Ein Zinkmangel hat mannigfaltige Auswirkungen, da es ein Element ist welches bei vielen Enzymsystemen gefunden wird. Für uns von Aussen sichtbar, wird ein Zinkmangel mit verschiedenen Haut- und Fellerkrankungen. Doch das Thema Zink, lasse ich her offen für ein anderes Mal. Soviel sei erwähnt, dass Zink eines meiner Lieblingsmineralien ist und meiner Ansicht nach mehr Beachtung benötigt als das Calcium und Phosphor - Verhältnis.

Also, zu viel Calcium stört also die Verwertung von Zink, was stört die Aufnahmefähigkeit von Calcium? Ein Zuviel von Magnesium beeinträchtigt die Calcium und die Phosphor Verwertung! Phosphor wird zu wenig Absorbiert wenn ein Überschuss von Eisen vorliegt.
Zuviel Calcium hemmt die Phosphoraufnahme und eine Phosphorüberdosierung hemmt die Calciumaufnahme.

Doch auch die Herkunft der Mineralien hat Einfluss wie gut und ob der Organismus diese Aufnehmen kann. So sind beispielsweise Soja, Mais und Getreide voll mit Phytaten, die mit Mineralstoffen reagieren und sich Verbinden, so dass u.a. Calcium (und Zink, Eisen, Magnesium) dem Organismus unzugänglich gemacht wird. Andererseits sind gerade in Fertigfutter oft chemische Verbindungen wie Oxidverbidungen als Mineralabsicherung im Einsatz. Dabei sind gerade Zinkoxid und andere Oxidverbindungen am wenigsten gut Verwertbar für den Körper. Was gerade bei älteren Tieren noch ein Stück problematischer ist, als es sowieso schon ist, da bei älteren Tieren wie schon in Videos und anderen Blogposts erwähnt, der Bedarf an Vitalstoffen steigt.

Zudem sind Mineralien nicht nur am Säure-Basenhaushalt beteiligt sondern werden auch von diesen in ihrer Absorption beeinflusst.

Ebenso habe ich auch schon einige Male zum Thema gemacht, dass die Mineraleinaufnahme durch das Darmmilieu beeinflusst wird. So sind es Darmbakterien, die ebenso Enzyme bereitstellen können um damit Mineralien dem Körper verfügbar zu machen.

Wie im einleitenden Teil schon beschrieben, ist die Mineraleinaufnahme also Multifaktorisch. Dies macht einerseits schwierig zu sagen, was der tatsächliche Bedarf eines Tieres ist und andererseits macht es deutlich, dass das Nachbasteln von Nahrung, so wie es die Futtermittelindustrie macht unspezifischer ist als die Natur bzw. Das Beutetier in seiner Ganzheit. Die Futtermittelindustrie macht nichts anderes als ein Frankenstein-Beutetier, wobei beim original Frankensteins Monster (Roman von Mary Shelley) doch noch menschliche Leichenteile als Grundlage dienten für einen künstlichen Menschen und nicht irgendwelche Tierleichenteile oder anders einen Menschen mimen sollten.

Zurück zu Calcium und Phosphor. Der Bedarf von Nährstoffen wird in Nährwerttabellen die öffentlich zugänglich sind fest gehalten. (Empfehlung Hunde: Ca:P 1,2–1,4:1. Katze: Ca.P 0,9-1,1:1) Die Werte sind Empfehlungen die aus wissenschaftlichen Auswertungen hervorgegangen sind. Bei Katze und Hund gibt es inzwischen unterschiedliche Quellen, wobei die NRC (Nutrient Requirements of Dogs and Cats) eine der gängigsten Empfehlungen ist.

Die NRC (1985) sagt übrigens auch aus, dass bei Hunden das Verhältnis Ca: P

nicht so wichtig ist wie die absolute Konzentration von Calcium und Phosphor, die dem Tier gefüttert wird! Der Vorteil eines optimalen Verhältnisses von Ca:P ist lediglich ein verminderter Bedarf an Vitamin D.

Die Werte der NRC Tabelle beziehen sich auf das Körpergewicht eines durchschnittlichen, schlanken, moderat aktiven Tieres. Hunde und Katzen sind dabei getrennt aufgeführt, da sie unterschiedliche Stoffwechsel haben.

Während Katzen reine Fleischfresser sind, sind Hunde ja Allesfresser die auf Fleisch spezialisiert sind. Doch um so genauer man es betrachtet um so schwammiger wird dies beim Hund. Denn ob ein Lebewesen eingestuft wird als Allesfresser oder Pflanzenfresser oder eben Fleischfresser, hängt von physiologischen und anatomischen Faktoren ab. Unter Anderem auch von der Darmlänge. Während die Katze einen sehr kurzen Darm hat und deswegen als klare Fleischfresserin gilt, ist die Darmlänge des Hundes gar nicht so einheitlich!

Den mit zunehmender Körpermasse geht die relative Länge des Verdauungstrakts, des Hundes deutlich zurück.

So könnten wir also mutmassen, dass eine Dogge noch mehr Fleischfresser ist als ein Border Collie.

Um so kürzer der Darm ist um so weniger Fläche und Zeit hat also auch der Körper, Nährstoffe aufzunehmen. Folge dessen müssen die Konzentrationen der Nährstoffe in der Nahrung höher sein. Die beste Nährstoffkonzentration fände man im Bezug zu Hunden bei Lebensmitteln wie Leber oder Ei. Dies würde unsere Mutmassung also auch unterstützen. Dann sind da noch die Winzlinge unter den Hunden. Denn erfahrungsgemäss hat ein Chihuahua eher der Bedarf einer Katze. Dies kann erklärt werden durch die Körpergrösse, denn um so kleiner ein Organismus ist um so schneller schlägt im Verhältnis das Herz und um so mehr Energie wird also, logischerweise verbraucht.

Wenn die Konzentration von Nährstoffen also bei grossen Hunden grösser sein müsste, weil grosse Hunde wegen des kürzeren Darms eine schlechtere Verwertung von Stoffen wie Calcium und Phosphor haben. Bedeutet dies doch auch, dass die zuvor genannten Nährstofftabellen nicht auf alle Hunde gleich angewendet werden können!

Die Empfehlungen beziehen sich schliesslich auf das Körpergewicht und die Aktivität des Tieres, jedoch nicht auf die Aufnahmefähigkeit der Nährstoffe durch die Darmlänge!

Dies sind also alles Hinweise darauf, dass der Bedarf von Calcium und Phosphor innerhalb der Art unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Chihuahua, der einen ähnlichen Energieverbrauch der einer Katze hat, hat also vielleicht auch eher deren Nährstoffbedarf und die deutsche Dogge die Nährstoffe schlechter aufnimmt wegen des kürzeren Darms, hat einen entsprechend höheren Bedarf/Kg als ein Mttelgrosser Hund, um sich gesund erhalten zu können.

Dann kommen noch Rassenunterschiede dazu! Bei nordischen Schlittenhunden ist z.b. Bekannt, dass eine Zink Verwertungsstörung öfters vorkommt und deren Zinkbedarf entsprechend höher ist. Solche Unterschiede gibt es auch bei anderen Mineralien als Zink.

Alter ist ein weiterer bereits besprochener Faktor. Denn verschiedene Arbeiten (Gershoff 1958, Lass 1988, Nap & Hazewinkel 1994, Stanik 2006) haben gezeigt, dass Hundewelpen keinen erhöhten Calcium bedarf benötigen, da eine niedrige Versorgung eine Verstärkung der Aufnahmefähigkeit von Calcium im Magendarmtrakt begünstigt.

So viele Daten, so viele Faktoren, so viele individuelle Unterschiede. Na was denn jetzt?

Ich denke, es ist wie bei fast allen Themen die so komplex sind so, dass Mensch das Bedürfnis bekommt möglichst einfache Vorgaben zu schaffen. Doch wie wollen wir mit Einfachheit etwas so komplexes erfassen?

Während in all den Studien, Arbeiten und Tabellen jeweils als Grundlage der Daten die Katze oder der Hund selbst steht, anstatt das Beutetier, liegt für mich auf der Hand, dass ich doch das Beutetier und dessen Zusammensetzung ansehen sollte!

Im Idealfall kann Mensch eine Mischrechnung machen aus den verschiedenen Beutetieren.

Wäre doch wesentlich einfacher nicht? Noch einfacher, einfach möglichst unbehandelte und natürliche, der Art gerechten Futtermittel wählen. Am einfachsten: Ganze Futtertiere füttern!

Meine Samojeden lieben beispielsweise die alten Wachteln, die sie nach deren Ableben fressen dürfen. Da bekommt jede eine ganze Wachtel und die ist innert Minuten gefressen.

Na, dann sehen wir uns doch mal drei Beutetiere an, die Hund und Katze gemeinsam haben und deren Ca:P Verhältnis:

Das Huhn: 1.6:1, Die Maus: 1.9:1 und das Eintagskücken: 1.7:1.
Wir erinnern uns an die Empfehlung laut Tabellen:
Empfehlung Hunde: Ca:P 1,2–1,4:1 und Katze: Ca:P 0,9-1,1:1

Spätestens jetzt fällt auf, irgendwie geht das ganze mit den Tabellen nicht auf...

Bei den Bilder unten habe ich noch eine Wechselwirkungen-Darstellungen eingefügt, dort wird die Komplexität einmal mehr offensichtlich und auch die selbstregulierende Wirkung der Mineralien im Organismus.

Abschliessend kann ich noch erwähnen, dass die Vitamin D Versorgung via z.B. Dorschlebertran gedeckt werden kann bei Katze und Hund. Auch Butter hat Vitamin D und darf sowohl Katze wie Hund gegeben werden. Wenn also das Ca:P Verhältnis nicht ideal ist, kann so ein Ausgleich geschaffen werden.

Deswegen meine Empfehlung ein Mal mehr zurück zur Natur.
Ernähren anstatt Füttern.

Quellenangaben wie immer ganz unten.

Das war dann Heute mein Wort zum Sonntag.

 

Schönen Start in die kommende Woche euch allen.


Jean de Carvalho


Wechselwirkungen der Mineralstoffe bei Tieren - Bild aus Ausbildungsskript mit freundlicher Genehmigung Paracelsus Heilpraktikerschulen


Dashka und Jade schauen den Wachteln zu, ganz ohne Fressgedanken.


Meine 4. V.l.n.R. Dashka (11J), Nika (1J), Jade (5J) und Bijou (13J)




Quellen:

Nutrient Requirements of Dogs and Cats - https://www.nap.edu/catalog/10668/nutrient-requirements-of-dogs-and-cats

Kathrin Stanik, 2006 - https://elib.tiho-hannover.de/rsc/viewer/etd_derivate_00002008/stanikk_ws06.pdf?page=48&q=hund

https://elib.tiho-hannover.de/dissertations/luedtkem_ss09

Kienzle 2011 - https://www.dlg-verlag.de/shop/ubersichten-zur-tierernahrung-2-2011.html

https://sora.unm.edu/sites/default/files/journals/jrr/v031n03/p00267-p00272.pdf

https://tcfeline.com/wp-content/uploads/2013/10/Nutritional-Analysis-TCfeline-cat-food-and-mice.jpg

https://www.artgerecht-tier.de/hunde/d-calcium-phosphor-387102762

Verhältnis berrechnen: https://rechneronline.de/minimob/verhaeltnis/



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